Weinen und Schreien – die wesentlichen Säulen der Babysprache
Aufgrund fehlender Sprachkenntnisse ist ein Säugling noch gar nicht in der Lage, sich anders mitzuteilen als durch lautes Weinen und Schreien. Deine wichtigste Aufgabe als frischgebackene Mutter oder stolzer Vater besteht folglich darin, dir besonders viel Zeit für dein Kind zu nehmen und die möglichen Gründe für seinen offensichtlichen Unmut herauszufinden. Dabei solltest du nicht vergessen, dass dein Baby die jeweiligen Befindlichkeiten erst kennenlernen und austesten muss. Denn welche Empfindungen ’normal‘, ’störend‘ oder ‚gefährlich‘ sind, kann das Baby anfangs nicht unterscheiden. Schließlich war es im Mutterleib bis dato warm, sicher und geborgen und jeder Luftzug in der neuen Welt kann bereits Irritation und Unsicherheit hervorrufen. Und so ist es durchaus nachvollziehbar, dass es sich nicht anders zu helfen weiß, als bei dem kleinsten Unwohlsein nach der Mutter zu rufen bzw. in diesem frühen Stadium weinend und schreiend auf sich aufmerksam zu machen.
Dass dieses Verhalten für junge Eltern ausgesprochen nervenaufreibend sein kann, erklärt sich von selbst. Neben rein physischen Aspekten wie Müdigkeit und Kraftlosigkeit durch konstanten Schlafentzug spielt natürlich auch die Sorge um Gesundheit und Wohlbefinden des Kindes eine große Rolle. Hier gibt es keine andere Möglichkeit, als sich in den ersten Wochen auf eine aufregende Experimentierphase einzulassen. Nach und nach lernst du die unterschiedlichen Abstufungen der Schreie deines Kindes immer besser kennen und kannst entsprechend darauf reagieren.
Die häufigsten Gründe, warum ein Baby schreit
Natürlich assoziieren wir mit Weinen und Schreien in erster Linie Schmerzen und Unwohlsein. Liebevolle und besorgte Eltern werden instinktiv den Wunsch verspüren, das Leid ihres Säuglings zu verringern. Die gute Nachricht lautet, dass die Auslöser für das Weinen deines Kindes meist mit existenziellen Grundbedürfnissen in Verbindung stehen. Sind diese erst einmal gestillt, dann besteht in den meisten Fällen kein Anlass zur Sorge mehr.
Um dich dem Weinen deines Neugeborenen anzunähern, kannst du eine Liste mit möglichen Ursachen erstellen und diese abhaken. Als besonders hilfreich erweist sich dabei ein Fragenkatalog. Kann es beispielsweise sein, dass dein Baby müde oder hungrig ist? Oder sind äußere Faktoren für das Unwohlsein deines Kindes verantwortlich? Vielleicht ist ihm zu kalt bzw. zu warm oder irgendetwas kneift und zwickt? Deine Aufgabe ist es nun, die verschiedenen Möglichkeiten solange durchzuspielen, bis du fündig geworden bist.
Wichtige Hinweise sind unter anderem Intensität und Dauer des Weinens. Auch hier können wir dir versichern, dass es in den ersten Wochen und Monaten häufig zu lauten und tränenreichen Ausbrüchen kommt, da Babys in dieser Zeit noch nicht auf andere kommunikative Ausdrucksformen zurückgreifen können. Hält das Weinen an und lässt sich dein Kleines auf keine Weise beruhigen, so kann es sich um eine sogenannte Kolik handeln. Ob sich dahinter tatsächlich die gefürchteten Bauchschmerzen verbergen, ist eine Frage, auf die selbst Experten nicht immer eine eindeutige Antwort haben.
Wenn dein Baby länger als drei Stunden täglich schreit und zudem die Fäuste ballt oder die Knie anzieht, dann können Bauchweh oder Übelkeit Auslöser für seine lautstarken Mitteilungsbekundungen sein. Doch viele Babys schreien und weinen auch, wenn die Windel* voll bzw. nass ist und an der zarten Babyhaut* drückt und scheuert. Neugeborene sind von dem Mutterleib buchstäblich nur das Beste gewohnt. Sie mögen es also kuschelig und warm und bekunden daher sofort ihren Unmut, wenn die Babykleidung* zu eng sitzt oder die Schlafumgebung kalt und ungemütlich ist.
Bewährte Maßnahmen zur Beruhigung des Winzlings
Dass Neugeborene bis zu etwa drei Stunden täglich weinen, wird als normal eingestuft. Am besten reagierst du auf das Schreien deines Kindes, indem du es auf den Arm nimmst und ihm Geborgenheit vermittelst. Das Spenden von Trost und Wärme durch physische Nähe gilt als wesentliches Element beim Aufbau von Vertrauen. Zahlreiche Studien haben bewiesen, dass Kinder ohne diese Extraportion an Affektzufuhr seelisch verkümmern. Es empfiehlt sich also, dein Baby so oft wie möglich mit Liebkosungen und Streicheleinheiten zu verwöhnen.
Sollte diese Maßnahme nicht zu dem gewünschten Erfolg führen, dann prüfe bitte, ob dein Kind vielleicht hungrig ist. Dann wird es sich schnell beruhigen, wenn du ihm die Brust oder sein Fläschchen* gibst.
Schlaf ist bekanntermaßen die beste Medizin. Somit kommen wir zur nächsten wirkungsvollen Strategie zur Beruhigung von Neugeborenen. Denn Babys machen sich oftmals lautstark bemerkbar, weil etwas nicht stimmt – sie wissen häufig nur nicht genau, was. Schlaf kann hier wahre Wunder wirken. Um deinem Kind die Reise in das Land süßer Träume zu vereinfachen, kannst du ein paar einfache Techniken anwenden. Sanftes Wiegen und Schaukeln, Summen, Singen und Streicheln haben sich hervorragend bewährt. Natürlich solltest du auch hier nicht vergessen, dass jedes Kind anders ist. Nun gilt es herauszufinden, worauf dein Baby besonders gut anspricht. Vielleicht hilft eine Fahrt im Kinderwagen* oder du stellst fest, dass monotone Hintergrundgeräusche deinen Sprössling besonders rasch einschlummern lassen. In vielen Fällen genügt aber auch das Stillen* an der Brust, um diesen Effekt herbeizuführen.
Abgesehen davon gibt es eine Fülle weiterer Optionen, wie sich ein weinendes Baby beruhigen lässt. Möglicherweise hast du hier einige wertvolle Ratschläge, Geschichten oder Kommentare für andere frischgebackene Eltern parat? Wir freuen uns auf dein Feedback!