Zahnen beim Baby: Symptome, Tipps und schnelle Linderung bei Zahnungsschmerzen

Für Eltern kann das Zahnen ihres Babys eine stressige und beunruhigende Zeit sein. In der Tat kann es dabei zu einer Reihe von Beschwerden kommen, die für dein Kind sehr unbequem und schmerzhaft sein können. Zur Vorbereitung auf diese Zeit ist es wichtig, sich über die verschiedenen Anzeichen des Zahnens im Klaren zu sein. In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf die häufigsten Symptome bei der Milchzahnentwicklung, geben dir Tipps, wie du deinem Kind Linderung verschaffen kannst, und befassen uns mit dem Beginn der Zahnpflege und anderen Aspekten der Mundhygiene.

Ab Wann Zahnen Babys und in welcher Reihenfolge kommen die Milchzähne?

Das Durchbrechen der Milchzähne ist ein aufregender Meilenstein in der Entwicklung von Babys und beginnt in der Regel im 6 bis 8 Lebensmonate. Häufig sind die ersten Zähne die beiden mittleren Schneidezähne im Unterkiefer. Danach folgen die mittleren Schneidezähne im Oberkiefer und dann die seitlichen Schneidezähne, gefolgt von den Eckzähnen. Danach brechen die Eckzähne durch das Zahnfleisch und zuletzt entwickeln sich die Backenzähne, die sich am längsten im Kiefer deines Lieblings verstecken. Dieser Prozess ist nicht binnen weniger Wochen abgeschlossen. Mit circa 30 Monaten sollte dein Kind jedoch ein vollständig ausgebildetes Milchgebiss entwickelt haben.

Es ist wichtig zu wissen, dass sowohl die Reihenfolge als auch die Entwicklungszeit variieren kann, aber im Allgemeinen folgen beide dem hier genannten Muster. Sollte dein Baby daher bereits früher mit dem Zahnen beginnen oder sich bis zum ersten Geburtstag Monat noch kein Zähnchen zeigen, ist dies nicht gleich ein Grund zur Besorgnis. Zeigen sich nach dem 18 Monat noch immer keine Zähne, sollte ein Zahnarzt zu Rat gezogen werden.

Typische Symptome: Woran erkenne ich, dass mein Baby zahnt?

Falls du dich fragen solltest, ob dein Baby gerade seine Milchzähne bekommt, sind die Anzeichen hierfür meist ziemlich deutlich. Die häufigsten Symptome bei zahnenden Babys sind vermehrtes Sabbern und intensives Kauen auf Gegenständen. Während sich die Zähnchen ihren Weg durch das Zahnfleisch bahnen, kann dies durchaus schmerzhaft und unangenehm sein.

Weitere Anzeichen sind verringerter Appetit, Unruhe oder Gereiztheit, rotes und geschwollenes Zahnfleisch in der Nähe des Zahndurchbruchs, leichter Durchfall oder Erbrechen und eine Abnahme der Antriebskraft aufgrund von Zahnungsbeschwerden.

Im Folgenden findest du eine Liste mit den typischen Symptomen, die dabei auftreten können:

  • vermehrtes Kauen auf der eigenen Hand oder anderen Gegeändständen
  • verstärkter Speichelfluss (Sabbern)
  • gerötete und heiße Wangen
  • geschwollenes und rotes Zahnfleisch
  • Appetitlosigkeit
  • vermehrtes quengeln und schreien
  • unruhiges Schlafverhalten
  • verstärkter Bedarf an Körperkontakt

Wenn dich die Zahnungsbeschwerden bei deinem Kind beunruhigen oder so schwerwiegend sind, dass du ärztliche Hilfe brauchst, wende dich bitte an deinen Kinderarzt oder Kinderärztin. Obwohl es keinen unmittelbaren Zusammenhang zwischen den ersten Zähnen und Infektionen gibt, sind Babys während dieser Phase aufgrund eines geschwächten Immunsystems anfälliger für Infektionskrankheiten wie Ohrenentzündungen und andere Probleme, die ärztliche Hilfe erfordern.

Schmerzen beim Zahnen und typische Symptome

Erfahrene Mamas und Papas kennen die Begleiterscheinungen beim Durchbruch des ersten Zahns. Um diese Schmerzen und Unannehmlichkeiten zu lindern, gibt es diverse Möglichkeiten. Ein Beißring*, das sanfte Massieren des Zahnfleischs oder ein kühler Waschlappen können helfen, die Schmerzen zu lindern. Darüber hinaus bieten viele Apotheken verschiedene Behandlungen an, die die Schmerzen beim Zahnungsprozess lindern können.

Erprobte Methoden für eine schnellere Linderung bei Zahnungsschmerzen.

  • (gekühlte) Beißringe* haben sich als Mittel der Wahl seit vielen Jahren bewährt. Sie fördern das natürliche Kauen deines Babys, massieren durch die Kaubewegungen sein Zahnfleisch und können dabei helfen, dass die Zähne schneller durchbrechen. Vor allem spezielle Beißringe*, die im Kühlschrank aufbewahrt werden können, lindern durch die kühlende Wirkung zusätzlich die Schmerzen.
  • Betäubungsgel bzw. Zahnungsgel aus der Apotheke hilft vor allem Kindern, die stark unter Schmerzen leiden und dadurch nicht oder nur noch schwer gestillt bzw. gefüttert werden können. Es wird vor der Fütterung auf die Kauleiste aufgetragen und betäubt die behandelte Stelle lokal. Allerdings hilft dieses Gel nur bei Zahnfleischschmerzen. Schmerzen, die vom Kieferknochen ausgehen, kann man mit ihm nicht behandeln.
  • Eine Zahnfleischmassage benötigt nur die (frisch gewaschenen) Finger. Hierfür massierst du die Kauleisten deines Kindes vorsichtig mit den Fingern. Spezielle Fingerlinge (Aufsätze für die Fingerspitzen) besitzen eine genoppte Oberfläche, die die Massage unterstützen soll.
  • Kamillentee hilft nicht nur Erwachsenen durch seine beruhigende Wirkung, denn dank seiner entzündungshemmenden Inhaltsstoffe kann er auf deinem Baby beim Zahnen helfen. Hierfür kannst du deinem Kind eine Tasse abgekühlten Kamillentee zu trinken geben oder mit ihm die Kauleiste vorsichtig mithilfe eines Wattestäbchens einreiben.
  • harte Lebensmittel wie ein Stück Karotte, Brotkruste oder ein gekühlter Löffel können deinem Baby auch dann helfen, solltest du gerade keine anderen Möglichkeiten haben. Mit diesen Dingen kannst du das erhöhte Kaufbedürfnis deines Kindes unterstützen und hilfst ihm bei Schmerzen.

Wichtig: Bitte lagere Kaufgegenstände für dein Baby niemals im Gefrierschrank oder nutze Eiswürfel, um die Schmerzen deines Kindes zu lindern. Sicherlich meinst du es nur gut, allerdings kann die extreme Kälte deinem Kind tatsächlich schaden.

Fieber und Durchfall: Beschwerden während des Zahnens?

Wenn Babys ihre Milchzähne entwickeln, ist es nicht ungewöhnlich, dass sie Fieber und Durchfall bekommen. Das liegt daran, dass die Körpertemperatur als Teil des natürlichen Zahnungsprozesses auf bis zu 38 °C ansteigt. Die erhöhte Temperatur kann ist in der Regel nicht auf eine Infektion zurückzuführen. Dennoch sind viele Eltern beim Anstieg der Körpertemperatur ihres Kindes besorgt. Sollte die Temperatur deines Lieblings über den Fieberwert steigen, ist dies nicht auf die Zahnung zurückzuführen und sollte von einem Arzt untersucht werden.

Leidet dein Baby beim Zahnen zudem unter weiteren Krankheitssymptomen oder Auffälligkeiten, ist auch hier ein Arztbesuch angeraten. Tatsächlich gehen Fieber, Infektionskrankheiten und die Zahnentwicklung häufig einher. Es ist jedoch noch nicht geklärt, ob der Zahnungsprozess bei Babys das Immunsystem tatsächlich so stark schwächt, dass Infektionskrankheiten vermehrt auftreten können.

Die ersten Zähnchen: Muss ich abstillen?

Die einfache Antwort auf die Frage lautet: Nein, musst du nicht. In der Regel entwickeln sich die zunächst die kleinen Zähnchen im Unterkiefer. Erst sobald sich auch im Oberkiefer die ersten Beißerchen zeigen, könnte es beim Stillen* schmerzhaft werden. Allerdings schieben Kinder beim Stillen* in der Regel die Zunge über die unteren Zähne (sofern bereits entwickelt) und beißen nicht in die Brust.

Was du ab dem ersten Zahn beachten musst

Wenn dein Baby mit der Zahnentwicklung beginnt, gibt es noch einige andere Dinge, auf die du achten solltest. Es ist wichtig, mit dem Zähneputzen zu beginnen, sobald der erste Milchzahn durchgebrochen ist.

Häufig entzündet sich das Zahnfleisch deines Lieblings während dieser Zeit. Im Speichel sammeln sich Bakterien an, die jetzt zu Infektionen führen können. Deshalb solltest du regelmäßig auf die Mundhygiene deines Babys achten.

Eigentlich versteht es sich von selbst, aber wir möchten dir dennoch raten, deinem Kind nicht zu viele zuckerhaltige Snacks oder Getränke zu geben, da dies das Risiko für die Entstehung von Karies erhöht.

Zu guter Letzt ist es wichtig, dass du dir vor Augen hältst, dass das Zahnwachstum ein natürlicher Prozess ist und es normalerweise eine Weile dauert, bis alle Milchzähne deines Babys sich zeigen – bitte hab Geduld!

Auf die richtige Zahnpflege kommt es an

Wenn die ersten Zähnchen aufblitzen, ist die richtige Zahnpflege das A und O. Mit den Milchzähnen wird der Grundstein für ein Leben mit starken und gesunden Zähnen gelegt.

Für eine gute Mundhygiene solltest du das Gebiss deines Babys zweimal täglich mit einer weichen Zahnbürste und einer kleinen Menge Zahnpasta putzen. Um das Zahnfleisch sanft zu massieren und eventuelle Speisereste zu entfernen, kannst du auch spezielle Fingerlinge verwenden.

Zur professionellen Zahnreinigung und zu Kontrolluntersuchungen solltest du mit deinem Baby möglichst regelmäßig zum Zahnarzt gehen.

Wenn du deinem Baby von klein auf die richtige Mundhygiene beibringst, behält es auch in Zukunft ein strahlend schönes Lächeln und erspart sich unnötige Zahnschmerzen und Zahnarztbesuche.

Daumen und Schnuller, schädlich für die Zähne?

Bei der Pflege deines Babys ist es wichtig, auf seine Mundgesundheit zu achten. Wusstest du schon, dass das Nuckeln am Daumen oder das Lutschen am Schnuller* negative Auswirkungen auf die Entwicklung deines Kindes haben kann? Ja, solche Gewohnheiten können zu Fehlstellungen der Zahnreihen oder sogar der Kieferknochen führen.

Das Lutschen am Daumen oder die Verwendung eines Schnullers ist für Babys normal, aber wenn diese Gewohnheit über das Alter von 4 Jahren hinaus anhält, kann sie zu Fehlstellungen der Zähne führen. Kieferorthopäden empfehlen, Kindern im Alter von zwei Jahren den Schnullergebrauch und im Alter von vier Jahren das Daumenlutschen abzugewöhnen. Falls nötig, sollten Eltern mit einem Kieferorthopäden oder einer Kieferorthopädin darüber sprechen, wie sie ihr Kind dazu bringen können, diese Gewohnheiten abzulegen, um spätere Probleme zu vermeiden.


Die in diesem Artikel enthaltenen Informationen wurden aus öffentlich zugänglichen Quellen zusammengestellt. Die hier gegebenen Ratschläge und Informationen sind nicht dazu bestimmt, die medizinische Versorgung durch qualifiziertes Gesundheitspersonal zu ersetzen. Bitte kontaktieren Sie immer Ihren Arzt für eine professionelle Diagnose und Behandlung.

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