Die 8 häufigsten »Fehler« frischgebackener Eltern

Halten Eltern ihr Neugeborenes im Arm, ist die Freude riesig. Neun Monate haben sie sehnsüchtig auf diesen Moment gewartet und sich auf die Ankunft des Babys vorbereitet. Selbstverständlich wollen frischgebackene Eltern jetzt alles richtig machen und ihrem kleinen Schatz den bestmöglichen Start in ein schönes Leben ermöglichen. Dabei lauern jedoch zahlreiche Stolpersteine und Herausforderungen, die es zu meistern gilt. Aber keine Panik, selbst die verantwortungsbewusstesten Eltern sind nicht vor Fehlern gefeit.

Auch wenn du die Schwangerschaft mit dem Lesen unzähliger Ratgeber verbracht hast, kannst du unmöglich immer alles richtig machen. Nobody is perfect! Wir haben die häufigsten Irrtümer und Sorgen frischgebackener Eltern für dich gesammelt. 

1. Paarzeit & Alltag bleiben wie bisher

Eines gleich vorweg: Dein kleiner Wonneproppen wird deine Welt ganz sicher auf den Kopf stellen. Bisher übliche und lieb gewonnene Routinen – seien es das wöchentlich stattfindende Treffen mit Freunden, der Haushaltsplan, die gemeinsame Zeit als Paar oder Musestunden für dich – werden mit Baby nicht mehr ganz so einfach umzusetzen sein. Doch keine Angst! Trotz aller Veränderungen, die ein Baby mit sich bringt, ist dein bisheriges Leben, wie du es gewohnt warst, nicht vorbei. Es ist nur anders, sehr viel lebendiger, verantwortungsvoller, manchmal stressig, aber gleichzeitig auch beglückend und sinnhaft. Dein Baby hat nun oberste Priorität. Du lernst, mit deinen Bedürfnissen zurückzustecken und dich auf das kleine Lebewesen, das deinen Schutz und deine Fürsorge braucht, einzustellen. Dabei kannst du dich enorm weiterentwickeln und viele schöne Erfahrungen machen. Und wenn deine Wohnung dann nicht immer in jenem Zustand ist, den du von früher gewohnt warst oder du an anderer Stelle Abstriche machen musst, nimm es leicht und genieße die Zeit mit deinem Baby.

2. Ich muss alles alleine schaffen

Viele Frauen setzen sich selbst unter Druck und haben das Gefühl, alles alleine schaffen zu müssen. Nehmen sie dann doch einmal Hilfe an, folgen oft Zweifel und ein schlechtes Gewissen, weil sie sich unzulänglich oder der neuen Situation nicht gewachsen fühlen. Überforderung und Scham können die Folge sein. Daher unser Rat: Nimm Hilfe guten Gewissens an und freue dich, dass dir jemand unter die Arme greifen möchte. Die erste Zeit mit Baby gehört zu den anstrengendsten Abschnitten im Leben und die neue Mutter- oder Vaterrolle verlangt dir einiges ab. Kein Grund also, sich für das Annehmen von Hilfe zu schämen. Gib ruhig ab und zu ein Stück Verantwortung ab und genieße die Momente, in denen sich dein Partner, die Großeltern oder die beste Freundin um dein Baby kümmern. So findest du wieder zu neuer Energie, was dir und deinem Baby zugutekommt.

3. Ich bin nur noch Mutter / Vater

Viele Frauen und Männer gehen voll und ganz in ihrer neuen Elternrolle auf und genießen ihr Dasein als Mama oder Papa. Doch oft regt sich nach einiger Zeit im Inneren eine Stimme, die ruft: „Ich bin doch auch noch der Mensch, der ich vorher war – Freundin, Freund, Mann, Frau, Partnerin, Partner und eigenständiges Individuum!“ Geht es dir auch manchmal so? Zudem stehen vielleicht Freunde, Familie und Bekannte auf der Matte, die auch gerne Zeit mit dir verbringen möchten. Auch wenn es organisatorisch mit Baby nicht mehr ganz so einfach ist, tust du gut daran, diese Kontakte zu pflegen und dich darauf zu freuen. Es ist nämlich überaus gesund, die Mama- bzw. Paparolle manchmal abzustreifen und sich einfach nur auf sich selbst zu konzentrieren. Das lenkt dich ab und gibt dir neue Energie. Die funktionierende Beziehung zu deinem Partner und deine innere Stabilität sind das Fundament eurer kleinen Familie. Plane daher regelmäßig ein paar schöne Stunden für dich alleine sowie für euch als Paar ein. Das stärkt nicht nur eure Bindung, sondern auch das Wohlbefinden eures Kindes, denn sind die Eltern glücklich, ist auch das Kind zufrieden.

4. Ich kann alles erledigen, während mein Baby schläft

Die erste Zeit mit Nachwuchs ist nicht nur eine der schönsten Phasen, sondern meist auch eine der schlaflosesten. Viele Eltern versuchen die Stunden, in denen ihr Baby schläft, für die Hausarbeit oder die Erledigung anderer Pflichten zu nutzen. Solange dir das Spaß macht und du mit guter Laune durch deine Wohnung wirbelst, ist das vollkommen ok. Schwierig wird es, wenn du dich dadurch unter Druck gesetzt fühlst und aus dem Wollen ein Gefühl von Müssen wird. Achte gut auf deine innere Stimme und nimm wahr, wenn dein Energielevel kippt. Versuche dann, den Druck für dich rauszunehmen, indem du manche To Do`s ganz bewusst auf später verschiebst und dir stattdessen Zeit für dich selbst nimmst – sei es, um ein Nickerchen zu machen, mit der Freundin / dem Freund zu telefonieren oder deine Lieblingsserie anzuschauen. Du wirst sehen, dass du dich danach wieder mit voller Kraft und Freude deinem Baby zuwenden kannst.

5. Es gibt 1.000 Gründe, sich Sorgen zu machen

Natürlich wollen frischgebackene Eltern nur das Beste für ihren kleinen Sonnenschein. Dabei ist es absolut richtig, dass sie ihm die größtmögliche Aufmerksamkeit zukommen lassen und ihn stets im Augen behalten. Viele Eltern lassen sich dabei jedoch schnell von Kleinigkeiten aus der Ruhe bringen und reagieren mit Anspannung, Ärger oder Sorge. Intensives Recherchieren im Internet verstärkt diesen Effekt häufig noch, da es dort einen enormen Wildwuchs an verschiedenen Stimmen und Meinungen gibt. Unsere Empfehlung: Vertraue auf dein Bauchgefühl und versuche, einen kühlen Kopf zu bewahren und dich selbst zu beruhigen. Dein Baby ist nicht jeden Tag gleich gut drauf – es unterliegt denselben Schwankungen wie du. Wenn es quengelt, wesensverändert ist oder dir irgendwie anders vorkommt als sonst, beobachte es erst einmal ganz ruhig und gib ihm etwas Zeit. Solange dein Kind trinkt und isst und keine ernstzunehmenden Symptome hat, gibt es keinen Grund, sich unnötig Sorgen zu machen oder gleich zum Arzt zu gehen. Erst wenn die Veränderung länger anhält oder sich verstärkt und natürlich auch dann, wenn du als Mutter oder Vater das Gefühl hast, dass es deinem Baby wirklich nicht gut geht, ist Handeln gefragt.

6. Mein Baby ist ganz anders als andere

Du triffst dich mit Freunden, die ebenfalls gerade Eltern geworden sind und vergleichst deren Nachwuchs mit deinem? Kein Problem, solange du dich an den Unterschieden zwischen den beiden erfreuen und darüber staunen kannst, wie individuell und verschieden die kleinen Knirpse sein können. Doch sobald du anfängst, dir darüber Sorgen zu machen, dass andere gleichaltrige Kinder in ihrer Entwicklung schon viel weiter sind als deins, raten wir dir, keine Vergleiche mehr anzustellen, denn das macht dich nur unglücklich. Nicht umsonst werden wichtige Entwicklungsschritte von Babys in Zeitspannen angegeben und wo das eine Baby ein Frühentwickler ist, kann das andere ein Spätzünder sein. Normal und gesund sind sie alle und später kräht kein Hahn mehr danach, ob dein Kind schon mit sechs Monaten sitzen konnte oder erst mit acht. Freude dich also lieber über die Einzigartigkeit deines Kindes mit all seiner Individualität, seinen Vorlieben und Eigenarten.

7. Ich werde meiner Mutterrolle nicht gerecht

Viele frischgebackene Mütter neigen zu Selbstvorwürfen – sei es, weil sie glauben, ihre Mutterrolle nicht perfekt zu meistern oder weil sie etwas übersehen haben, von dem sie denken, dass sie es hätten sehen müssen. Dies liegt einerseits an den selbst auferlegten Ansprüchen und andererseits auch an den Medien und sozialen Netzwerken, die uns vorgaukeln, dass es „da draußen“ perfekte Mütter, Väter und Kinder gibt, die zusammen ein ideales Familienleben führen. Dabei solltest du dir jedoch immer folgenden Grundsatz aus der Psychologie vor Augen führen: Es ist besser, eine ausreichend gute Mutter zu sein als die beste Mutter. Die ausreichend gute Mutter lässt ihrem Kind nämlich genug Freiraum für seine eigene Entwicklung. Darüber hinaus hat sie auch noch andere Inhalte in ihrem Leben und es dreht sich nicht alles nur noch um den Nachwuchs. Sei also milde zu dir selbst und lege deinen Perfektionismus ab – dann lebt es sich wesentlich leichter und entspannter.

8. Ich höre lieber auf Ratschläge statt auf mein Bauchgefühl

Großeltern, Freunde, Medien – alle haben zig Ratschläge parat und wissen, was das Beste für dein Kind ist. Es spricht absolut nichts dagegen, sich diese Tipps in aller Ruhe anzuhören. Welche davon umgesetzt werden, solltest du als Elternteil allerdings völlig eigenständig entscheiden. Eltern wissen instinktiv, was gut für ihr Kind ist. Ignoriere daher keinesfalls dein Bauchgefühl, sondern räume diesem bei allen Entscheidungen stets einen hohen Stellenwert ein. Wenn du in dich hineinhörst, spürst du oft sehr genau, was sich für dich schlüssig oder stimmig anfühlt. Bestimmte Handlungen und Maßnahmen müssen zu dir und deinem Kind und eurer Art zu leben passen – und nicht den anderen gerecht werden.

Befürchtest du, als frischgebackenes Elternteil Fehler zu machen? Diskutiere mit anderen LeserInnen im Kommentarbereich!

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