Umso wichtiger ist es daher, dass du dir ausreichend Zeit und Muse gönnst, um dich von diesen Strapazen zu erholen. Wir haben die 5 besten Tipps für dich gesammelt, mit deren Hilfe du nach deiner Geburt wieder Kraft tanken kannst.
1. Das altbekannte Wochenbett
Heute werden Frauen, die in einem Krankenhaus entbinden, spätestens eine Woche nach der Entbindung aus der Klinik entlassen. Der Begriff Wochenbett ist dabei beinahe schon völlig in Vergessenheit geraten. Dieser bezeichnet jenen Zeitraum, den Frauen benötigen, um sich nach einer Geburt zu erholen. Er wurde ursprünglich wesentlich großzügiger ausgelegt, als es heute teilweise üblich ist.
Traditionellerweise wird das Wochenbett in vier Phasen unterteilt:
- Die erste Phase: Diese Phase umfasst die erste Woche nach der Geburt, in welcher die Frau am besten im Bett bleiben sollte.
- Die zweite Phase: In der zweiten Woche nach der Geburt sollte die Frau im Zimmer bleiben.
- Die dritte Phase: In der dritten und vierten Woche nach der Geburt sollte die Frau das Haus hüten, um sich von den Strapazen der Geburt zu erholen.
- Die vierte Phase: Diese Phase dauert einen Monat lang. In dieser Zeit sollte die Frau keine schweren körperlichen Arbeiten verrichten, sich voll und ganz auf ihr Baby konzentrieren und viel Unterstützung erhalten.
Auf den ersten Blick mögen sich die Vorgaben des Wochenbettes sehr restriktiv lesen, bei näherer Betrachtung ergeben diese jedoch durchaus Sinn. Aus diesem Grund halten sich auch heute noch viele Hebammen an das Wochenbett, denn es gibt Frauen die notwendige Ruhe und Entspannung, um sich optimal von den Strapazen einer Geburt zu erholen. Versuche daher, dich am Wochenbett zu orientieren, um deinem Körper die Möglichkeit zur vollständigen Regeneration zu geben.
2. Achte auf deinen Kreislauf
Auch wenn die Vorgaben des Wochenbettes klar sind, ist es nur verständlich, wenn du bereits einige Tage nach der Geburt das Bett verlassen möchtest. Vielleicht lockt es dich bei schönem Wetter mit herrlichem Sonnenschein sogar nach draußen. Du kannst diesem Drang ruhig nachgeben, denn ein kleiner Spaziergang schadet sicher nicht. Dabei solltest du jedoch vorsichtig sein, denn nach einer anstrengenden Geburt ist meist auch der Kreislauf geschwächt. Bevor du dich also auf den Weg machst, solltest du erst langsam ein paar Schritte gehen, um zu sehen, wie dein Kreislauf reagiert. Solltest du dich dann tatsächlich für einen kleinen Spaziergang entscheiden, nimm unbedingt eine Begleitung mit und gehe keinesfalls alleine, falls es doch zu Problemen mit dem Kreislauf kommen sollte. Im Zweifelsfall frage deine Hebamme um Rat, denn diese kann deine individuelle Situation zusammen mit dir am besten einschätzen.
3. Das hilft bei schmerzhaften Nachwehen
Leider hören die Schmerzen nach der Geburt nicht auf. Gerade Frauen, die schon mehrere Geburten hinter sich haben, klagen in der Regel über mehr oder weniger heftige Nachwehen. Bei diesen handelt es sich, wie bei den Geburtswehen, ebenfalls um Kontraktionen der Gebärmutter, welche sich nun, nach der Geburt, wieder zusammenzieht. Darüber hinaus befindet sich in der Gebärmutter auch eine von der abgelösten Plazenta hinterlassene Wunde, die selbstverständlich ebenfalls schmerzt. Alles zusammen ergibt die gefürchteten Nachwehen. Diese können einige Tage bis einige Wochen nach der Geburt auftreten. Übrigens setzen die Nachwehen meist dann ein oder sind gerade dann besonders schmerzhaft, wenn das Baby gestillt wird. Dies liegt daran, dass durch das Stillen* die Produktion jener Hormone angeregt wird, die eben auch die Nachwehen auslösen. Ebenso wie bei Regelschmerzen kann auch bei Nachwehen Wärme deutliche Schmerzlinderung schaffen. Halte daher stets ein Wärmekissen parat, um es sich auf den Bauch auflegen zu können. Einige Frauen berichten auch von Erfolgen mit homöopathischen Schmerzmitteln. Auf jeden Fall solltest du jedoch Rücksprache mit deinem Arzt halten, bevor du zu Medikamenten greifst.
4. So unterstützt du die Wundheilung
Ob Geweberisse, Abschürfungen, der Dammschnitt oder die Innenseite der Gebärmutter, nach einer Geburt müssen zahlreiche Wunden verheilen. Dies dauert nicht nur seine Zeit, sondern ist natürlich auch schmerzhaft. Zudem befinden sich all diese Wunden gerade dort, wo es sehr schwierig ist, sie trocken und sauber zu halten. Es gibt jedoch zahlreiche Maßnahmen, mit denen du die Wundheilung unterstützen kannst. Das Wichtigste ist, dass du die Wunden immer sauber hältst. Spülungen und medizinische Sitzbäder sind eine gute Möglichkeit, um den Heilungsprozess zu fördern und auch die Schmerzen zu lindern. Pflanzliche Tinkturen können mit Wasser verdünnt nach dem Toilettengang zur Reinigung benutzt werden. Halte am besten Rücksprache mit deiner Hebamme, um die für dich individuell beste Lösung zu finden, sodass alle Wunden rasch und problemlos verheilen.
5. Wenn die Hormone verrückt spielen
Schwangerschaft und Geburt sind nicht nur für den Körper ein Ausnahmezustand, sondern auch für die Psyche. Kein Wunder also, dass diese nach der Geburt oft völlig durcheinander ist. Schlafmangel, die körperliche Umstellung nach der Geburt und der völlig aus dem Häuschen geratene Hormonhaushalt können schnell dazu führen, dass die Launen im Minutentakt wechseln. Gerade eben warst du noch völlig außer dir vor Glück und jetzt ist dir nach Weinen zumute? Alles vollkommen normal. Stresse dich nicht wegen solcher Gemüts- und Gefühlsschwankungen, denn viele Frauen erkennen sich nach einer Geburt fast nicht wieder. Einige klagen sogar über Vergesslichkeit, was die Gemütslage zusätzlich oft verschlimmert. Sei jedoch nicht zu hart zu dir und betrachte dich selbst mit einer gesunden Portion Humor. Du befindest dich nach deiner Geburt in einem Ausnahmezustand und hast daher jedes Recht, gnädig zu dir selbst zu sein. Hole dir Unterstützung von deinem Partner, deiner Familie und deinen Freunden und genieße die erste Zeit mit deinem Baby.
Wie erholst du dich am besten nach deiner Schwangerschaft? Teile deine Tipps sowie Anregungen mit uns und tausche dich mit anderen LeserInnen im Kommentarbereich aus!