Der Eisprung
Wird eine Eizelle aus dem Eierstock (Ovar) ausgestoßen, spricht man von Eisprung, Follikelsprung oder Ovulation. Dies geschieht um die Mitte des Menstruationszyklus, jenem Zeitraum, in dem du fruchtbar und empfängnisbereit bist. In jedem Zyklus reifen rund 20 bis 30 Eier in den Eierstöcken heran, jedoch schafft es nur das größte aus einem der beiden Eierstöcke in den Eileiter. Der Eisprung ist die Grundvoraussetzung für die Befruchtung einer Eizelle mit einem Spermium. Übrigens: Zahlreiche hormonelle Verhütungsmittel beruhen auf einer Hemmung des Eisprungs.
Der richtige Zeitpunkt, um den Kinderwunsch Realität werden zu lassen
Eine Empfängnis ist 72 Stunden vor dem Eisprung bis 24 Stunden danach möglich. Dies liegt daran, dass die Lebensdauer von Spermien bei 72 Stunden liegt, jene einer Eizelle jedoch lediglich bei 24 Stunden. Daher ist die Zeit um den Eisprung optimal, um schwanger zu werden und den Kinderwunsch in Erfüllung gehen zu lassen. In Untersuchungen konnte nachgewiesen werden, dass Spermien schon wenige Minuten nach dem Geschlechtsverkehr in den Eileiter vordringen. Wartet eine befruchtungsbereite Eizelle auf sie, stehen die Chancen für eine Empfängnis sehr gut. Generell liegen die Chancen einer Schwangerschaft in jedem Zyklus bei rund 25 Prozent.
So kannst du die Chancen, schwanger zu werden, erhöhen
Wenn du schwanger werden möchtest, kannst du die Chancen hierfür erhöhen, indem du dich mit deinem Körper und deinem Menstruationszyklus auseinandersetzt. Lerne die Vorgänge in deinem Körper sowie deinen Zyklus kennen und beobachte die hormonellen Veränderungen während deines Menstruationszyklus. Besonders wichtig ist auch das Messen deiner Basaltemperatur. Bei dieser handelt es sich um deine morgendliche Körpertemperatur. Trage alle relevanten Daten am besten in einen Eisprungkalender ein und nutze diese Aufzeichnungen, um abzuschätzen und zu berechnen, wann du deine fruchtbaren Tage hast.
Zervixschleim, Basaltemperatur, Mittelschmerz – auf diese Weise bestimmst du den Zeitpunkt deines Eisprungs
Der Eisprung geht mit zahlreichen körperlichen Veränderungen einher. Aus diesem Grund solltest du deinen Körper aufmerksam beobachten, um die Anzeichen für einen bevorstehenden Eisprung nicht zu übersehen. Achte vor allem auf folgende Veränderungen:
- Zervixschleim: Der Zervixschleim (Gebärmutterschleim) verändert sich während des Menstruationszyklus ständig. Er ist dazu da, den Spermien den Weg in den Eileiter und somit zum befruchtungsfähigen Ei zu ermöglichen. Dabei gilt: Je mehr Östrogen dein Körper gerade ausschüttet, desto stärker fließt der Zervixschleim. An den fruchtbaren Tagen ähnelt der Zervixschleim rohem Eiweiß – er lässt sich ziehen und ist durchsichtig. Kannst du das bei dir beobachten, weißt du, dass du nun höchstwahrscheinlich empfängnisbereit bist.
- Basaltemperatur: Die morgendliche Körpertemperatur nach dem Aufstehen nennt man Basaltemperatur. Die Basaltemperatur steigt direkt nach dem Eisprung um rund 0,5 bis 1,6 Grad an, da durch das Ei die Produktion des Hormons Progesteron angeregt wird, welches wiederum für den Temperaturanstieg sorgt. Dieser Temperaturanstieg ist somit ein Indikator für die Ovulation. Da du diesen Anstieg der Basaltemperatur jedoch nicht spüren kannst, solltest du deine Basaltemperatur täglich morgens messen und in einen Fruchtbarkeitskalender eintragen. Ist die Basaltemperatur bereits angestiegen, ist es zu spät für eine Befruchtung. Eine Empfängnis ist nämlich nur zwei bis drei Tage vor dem Anstieg der Basaltemperatur möglich. Durch das regelmäßige Messen und Aufzeichnen deiner Basaltemperatur erhältst du jedoch einen guten Überblick über die Veränderungen während deiner Menstruationszyklen, sodass du nach einigen Monaten besser einschätzen kannst, ob deine Basaltemperatur in den kommenden Tagen ansteigen wird. Und genau dann ist der richtige Zeitpunkt für Geschlechtsverkehr.
- Schmerzen: Einige Frauen spüren den Eisprung durch mehr oder weniger starke, stechende Schmerzen im Unterleib. Dementsprechend wird dieser Schmerz, der einige Minuten aber auch Stunden anhalten kann, auch Mittelschmerz genannt. Wenn du diesen Schmerz regelmäßig gegen Mitte deines Menstruationszyklus fühlst, solltest du zum selben Zeitpunkt auch deinen Zervixschleim untersuchen, um eventuell einen weiteren Hinweis auf deine fruchtbaren Tage zu entdecken.
Ein Ovulationstest aus der Apotheke als sicherer Indikator für die fruchtbaren Tage?
Neben der Beobachtung der natürlichen Veränderungen deines Körpers rund um die fruchtbaren Tage hast du auch die Möglichkeit, einen Ovulationstest aus der Apotheke zu nutzen. Diese Tests sind sehr einfach in der Anwendung und gelten als noch genauer als das Messen der Basaltemperatur. Dabei messen Ovulationstests das luteinisierende Hormon (LH) im Körper. Da dieses vor dem Eisprung ansteigt, lässt sich der Eisprung mittels Ovulationstest 24 bis 36 Stunden vorhersagen. Da es jedoch auch unter anderen Umständen zu einem LH-Anstieg kommen kann, bietet der Ovulationstest ebenfalls keine hundertprozentige Gewissheit. Auf jeden Fall ist der Ovulationstest jedoch bereits ab dem ersten Monat nützlich und muss im Gegensatz zum Messen der Basaltemperatur nicht über mehrere Monate hinweg erfolgen, um bei der Verwirklichung des Kinderwunsches hilfreich zu sein.
Sowohl beim Messen der Basaltemperatur als auch der Anwendung von Ovulationstests aus der Apotheke ist ein regelmäßiger Menstruationszyklus ausschlaggebend für Erfolg und Misserfolg. Je regelmäßiger dein Zyklus ist, desto höher sind auch deine Erfolgschancen mit diesen beiden Methoden. Bei Frauen mit einem sehr unregelmäßigen Zyklus sind beide Methoden oft leider weniger hilfreich.
So geht dein Kinderwunsch in Erfüllung
Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, wie du bei der Realisierung deines Kinderwunsches nachhelfen kannst. Diese reichen vom Beobachten deines Zervixschleims über das Messen deiner Basaltemperatur bis hin zu Ovulationstests aus der Apotheke. Während bei den beiden letzten Methoden ein regelmäßiger Zyklus sehr vorteilhaft ist, spielt dieser beim Beobachten des Zervixschleims keine Rolle. Auf jeden Fall solltest du dich jedoch nicht entmutigen lassen, wenn es mit dem Kinderwunsch nicht auf Anhieb klappt. Nur rund 85 Prozent aller Frauen werden gleich im ersten Jahr schwanger. Hier sind also Geduld und Vertrauen darauf, dass dein Kinderwunsch früher oder später ganz sicher in Erfüllung gehen wird, gefragt.
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