Hast du dich schon einmal gefragt, warum manche Frauen ihre Periode schon wenige Wochen nach der Geburt bekommen, während andere monatelang warten oder erst nach dem Abstillen wieder ihren Zyklus bekommen? Bist du dir unsicher darüber, ob du wieder Tampons oder eine Menstruationstasse benutzen kannst oder möchtest du wissen, wie sich die Geburt auf deine Periode auswirken kann? In diesem Artikel findest du Antworten auf all diese Fragen und noch viele mehr. Lass dich von der Vielfalt und Fülle der Informationen faszinieren und begleite uns auf dieser spannenden Reise durch den weiblichen Körper nach der Geburt.
Wochenfluss oder Periode?
Ob es sich bei deiner Blutung bereits um die erste Monatsblutung handelt oder noch zum Wochenfluss gehört, kannst du ganz einfach anhand von Konsistenz und Farbe erkennen. In den ersten Tagen nach der Geburt ist dein Körper voll und ganz mit der Heilung der Wundfläche beschäftigt, welche durch die sich ablösende Nachgeburt von der Gebärmutterwand entstand. Während dieser Zeit tritt der sogenannte Wochenfluss, der zum normalen Heilungsprozess gehört. Am Anfang kann es zu verhältnismäßig starken Blutungen kommen. Diese zeigen sich mit einer intensiven, roten Farbe und enthalten häufig auch Gewebereste. Circa zwei Wochen nach der Geburt ebbt der Wochenfluss ab und bekommt eine bräunlichere Farbe, während er zum Ende hin sogar eine weißliche Farbe aufweist und kontinuierlich schwächer wird. Erst nachdem der Wochenfluss vollständig abgeebbt ist, ist die erste Periode nach der Geburt überhaupt möglich.
Bei ungewöhnlich starken Blutungen solltest du dich unbedingt an deinen Frauenarzt wenden.
Wochenfluss | Periode |
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Zu Beginn starke, schmerzfreie, gleichmäßig tropfende Blutung. Farbe: Beginnt dunkelrot, dann hellrosa, zum Ende hin hell bis weißlich. | Stärke kann variieren (meist zunächst etwas stärker als vor der Schwangerschaft). Regelschmerzen sind möglich. |
Dicke, saugstarke Vorlagen werden benötigt. Keine Tampons/Menstruationstasse verwenden (Infektionsgefahr!). | Es können Binden, Tampons oder Menstruationstasse benutzt werden. |
Dauert bis zu sechs Wochen an. | Dauer bis zu einer Woche. Anfangs hellrot bis dunkelrot, rotbräunlich gegen Ende. |
Wann kommt die erste Periode nach der Geburt?
Wann die erste Regelblutung wieder einsetzt, hängt von mehreren Faktoren ab und ist von Frau zu Frau unterschiedlich. Der erste Eisprung ist jedoch erst möglich, wenn sich deine Gebärmutter vollständig zurückgebildet und sich dein Hormonhaushalt wieder normalisiert hat. Bei nicht stillenden Müttern kann dies unter Umständen bereits drei Wochen nach der Entbindung erfolgen. Dementsprechend tritt die erste Periode bei ihnen frühestens fünf bis sechs Wochen nach der Geburt auf. Nach Mehrlingsgeburten kann dieser Prozess jedoch deutlich länger dauern. Im Regelfall kannst du als nicht stillende Mutter damit rechnen, dass dein Zyklus nach sechs bis acht Wochen nach der Geburt wieder einsetzt. Doch auch sechs bis zwölf Wochen sind bei vielen Frauen keine Seltenheit.
Bei einer Entbindung per Kaiserschnitt fällt der Wochenfluss leichter aus und verschwindet auch deutlich schneller als nach einer natürlichen Geburt. Daher setzt nach einer solchen Entbindung die erste Periode nach der Geburt meist schneller ein.
Verlauf des Wochenflusses
Zeitraum | Farbe | Menge |
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1. Tag | Blutrot | Sehr stark |
2. bis 3. Tag | Blutig bis wässrig | Etwas weniger, < 100 ml tgl. |
1. – 2. Woche | Rot-bräunlich/hellrosa | Deutlich weniger, 10 – 30 ml p. Tag |
2 – 3 Woche | Leicht gelblich | Leicht |
Ab ca. 3. Woche | Weißlich | Leicht |
– 6. Woche | Hell | Ebbt ab |
Stillen verzögert den Eisprung
Gehörst du zu den Müttern, die ihr Kind stillen*, produziert dein Körper dabei unter anderem das Hormon Prolaktin. Dieses Stillhormon verhindert, dass Eizellen in den Eierstöcken reifen und verzögert damit den ersten Eisprung nach der Entbindung. Aus diesem Grund setzt bei voll stillenden Frauen die erste Periode nach der Geburt häufig erst nach dem Abstillen ein.
Stillen als Verhütungsmittel nach der Entbindung?
Viele Mütter sind der Meinung, dass sie während der Stillzeit auf Verhütungsmittel verzichten können, da das Stillhormon Prolaktin die Reifung der Eizellen und somit einen Eisprung verhindert. Auch wenn bei voll stillenden Müttern der erste Eisprung meist erst nach oder während des Abstillens erfolgt, solltest du dich auf keinen Fall darauf verlassen. Denke immer daran, dass der Eisprung 14 Tage vor der ersten Menstruation nach der Geburt stattfindet und du bereits fruchtbar sein könntest, ohne etwas davon zu bemerken. Verhütungsmittel sind daher Pflicht, möchtest du eine erneute Schwangerschaft ausschließen.
Allerdings eignen sich nicht alle Verhütungsmittel während dem Stillen*. Das Kondom ist für viele das Mittel der Wahl und auch die sogenannte Minipille wird stillenden Frauen häufig empfohlen. Der Bundesverband der Frauenärzte rät jedoch von östrogenhaltigen Kombinationspräparaten ab, da das Hormon die Milchproduktion hemmt und die Qualität der Milch mindert. Darüber hinaus geht das aufgenommene Östrogen in die Muttermilch über und wird vom Kind aufgenommen. Daher werden gestagenhaltige oder Depot-Präparate empfohlen. Diese verhindern, dass ein Übergehen des Hormons in die Muttermilch stattfindet.
Wenn du weder per Kondom noch per Minipille verhüten möchtest, könnte die Spirale eine gute Alternative darstellen. Diese kann bereits sechs bis acht Wochen nach der Geburt eingesetzt werden. Um die bestmögliche Verhütungsmethode nach deiner Schwangerschaft zu finden, solltest du definitiv deinen Frauenarzt kontaktieren.
Wann normalisiert sich der Zyklus nach der Geburt?
Schwangerschaft und Geburt rütteln sowohl deinen Körper als auch deinen Hormonhaushalt zunächst einmal ordentlich durch. Aus diesem Grund kann es passieren, dass auch dein Zyklus etwas durchgeschüttelt wird und zunächst unregelmäßig stattfindet. Hier solltest du dir aber zunächst keine Sorgen machen. Häufig pendelt sich das Timing deiner Periode nach circa drei Zyklen wieder ein.
Erste Periode nach der Geburt: Tampons, Menstruationstasse oder Binden?
Solltest du vor deiner Schwangerschaft einen Tampon oder eine Menstruationstasse verwendet haben, kannst du diese auch für die erste Periode nach der Schwangerschaft verwenden. Das Einführen eines Tampons oder einer Menstruationstasse kann sich zunächst etwas ungewohnt und teilweise sogar unangenehm anfühlen. Das ist vollkommen normal und kein Grund zur Panik. Immerhin hat die Entbindung deinem Körper einiges abverlangt.
Verändert sich die Periode nach der Entbindung?
Häufig trifft die erste Menstruation nach der Schwangerschaft die meisten Frauen unvorbereitet, da viele sich einfach an das Ausbleiben der Periode gewöhnt haben. Dazu kommt, dass die erste Blutung nach der Geburt meist deutlich stärker und schmerzhafter ausfällt und länger andauert als gewohnt. Faktoren, die junge Mütter schnell in meist unbegründete Sorge versetzen.
Der Körper benötigt schlicht Zeit und bereits nach der zweiten oder dritten Periode hat sich der Zyklus wieder eingependelt. Viele Mütter berichten sogar über mildere und kürzere Monatsblutungen als vor der Geburt, nachdem sich ihr Körper und der Hormonhaushalt wieder normalisiert haben.
Sollten die Unregelmäßigkeiten jedoch anhalten, sollten Mütter unbedingt ärztliche Rücksprache halten. Ein Zykluskalender kann helfen, die ersten Menstruationszyklen nach der Schwangerschaft zu dokumentieren und gibt deiner Frauenärztin detaillierte Informationen über Abweichungen und Besonderheiten deiner Periode.