Schwangerschaftsübelkeit lindern: Erprobte Hausmittel und weitere Tipps

Endlich ist dein Kinderwunsch in Erfüllung gegangen! Doch die Vorfreude auf das Baby wird häufig von Unwohlsein, Übelkeit und Erbrechen getrübt. Dazu kommt die Befürchtung, die Übelkeit in der Schwangerschaft könnte dem Baby schaden. Doch in den allermeisten Fällen sind diese Sorgen unbegründet. Statistiken belegen, dass 75 % aller werdenden Mütter während der Schwangerschaft unter diesen Symptomen leiden.

Natürlich helfen dir statistische Erhebungen wenig, wenn du ständig von Brechreiz und Übelkeit geplagt wirst. Deshalb haben wir in unserem Blog einige Tipps für dich zusammengestellt, die bei Schwangerschaftsübelkeit hilfreich sein können.

Bewährte Hausmittel gegen Schwangerschaftsübelkeit

Möchtest du deinem Baby zuliebe während der Schwangerschaft auf Medikamente verzichten, kannst du einige einfache Hausmittel ausprobieren und so von den Erfahrungen unserer Mütter und Großmütter profitieren. Hier sind sechs Tipps, deren Wirksamkeit von vielen Schwangeren bestätigt wurde.

  • Morgens ist die Schwangerschaftsübelkeit in den meisten Fällen besonders schlimm. Iss daher bereits eine Viertelstunde vor dem Aufstehen eine Kleinigkeit, einen Zwieback oder einen Keks, um den Kreislauf anzuregen.
  • Auch größere Mahlzeiten belasten den Magen. Nimm mehrmals täglich kleine Mengen zu dir, und zwar immer dann, wenn du Appetit verspürst. Vertraue deinem Gefühl, dein Körper zeigt dir, was er braucht.
  • Kleine Snacks, zum Beispiel Trockenfrüchte, helfen, den Blutzuckerspiegel konstant zu halten.
  • Trinke in ausreichender Menge. Wasser und Kräutertees gleichen den Flüssigkeitshaushalt aus, was besonders wichtig ist, wenn du häufig erbrichst.
  • Ingwer ist ein bewährtes Mittel bei Übelkeit. Dabei ist es nicht entscheidend, ob du frische Ingwerwurzel in deinen Salat reibst, Ingwertee trinkst oder ein Stück Ingwerkonfekt naschst. Solltest du den süß-scharfen Geschmack nicht mögen, kannst du alternativ auch Melissenblätter, Himbeerblätter, Kamille oder Pfefferminze als Tee aufbrühen.
  • Viele Schwangere schwören bei Übelkeit auf Kürbiskerne oder Kürbissuppe. Teste einfach aus, ob das Knabbern von Kürbiskernen gegen deine Schwangerschaftsübelkeit hilft. Und eine Kürbissuppe schmeckt ausgezeichnet und ist gut bekömmlich, auch wenn sie die Schwangerschaftsübelkeit vielleicht nicht vollständig vertreiben kann.

Sorge dich nicht, wenn du ein paar Tage keine festen Speisen essen kannst. In den ersten Monaten der Schwangerschaft ist der Kalorienbedarf nur unwesentlich höher als vorher. Wichtig ist nur, dass du – und somit auch dein Baby – alle notwendigen Mineralstoffe und Vitamine erhältst. Bananen enthalten zum Beispiel Kalium und Magnesium, mixe dir daraus einen schmackhaften Smoothie und genieße das gesunde Getränk. Auch eine Gemüsebrühe kann bei Schwangerschaftsübelkeit hilfreich sein.

Tipps gegen Schwangerschaftsübelkeit aus der alternativen Medizin

Falls du bereits gute Erfahrungen mit alternativen Heilmethoden hast, kannst du natürlich auch deinen Arzt oder Heilpraktiker bei einer Schwangerschaftsübelkeit um Rat fragen.

Hier sind einige bewährte homöopathische Mittel:

  • Nux vomica hilft bei Würgereiz ohne Erbrechen.
  • Ipecacuanha wirkt bei Übelkeit und Erbrechen.
  • Pulsatilla pratensis ist das geeignete Mittel bei bitterem Erbrechen und saurem Aufstoßen.

Selbstverständlich ist auch vor der Einnahme von homöopathischen Globuli – genau wie bei allen Arzneimitteln – eine Rücksprache mit deinem Arzt sehr wichtig, damit Nebenwirkungen ausgeschlossen werden. 

Viele Hebammen und auch Schwangere haben gute Erfahrungen mit Akupunktur und Akupressur gemacht, obwohl die Wirkung dieser Heilmethode aus der traditionellen chinesischen Medizin bei Übelkeit in der Schwangerschaft noch nicht ausreichend wissenschaftlich belegt ist. Während du dich für die Akupunktur an einen Spezialisten wenden musst, kannst du die Akupressur selbst ausprobieren. In vielen Apotheken gibt es Akupressurbänder gegen Reiseübelkeit, die einen Druckpunkt am Handgelenk stimulieren. Du kannst diese Methode unbedenklich auch bei Schwangerschaftsübelkeit anwenden, allerdings ist die Wirksamkeit sehr unterschiedlich. 

Vielleicht hast du schon bemerkt, dass sich im Laufe der Schwangerschaft der Geruchssinn verändert hat. Die Nase scheint empfindlicher zu sein, verschiedene Gerüche können sogar Übelkeit und Erbrechen auslösen. Aber andererseits reagiert der Körper auch stärker auf wohltuende Düfte. Bereits ein kleiner Spaziergang an der frischen Luft kann die Übelkeit vertreiben. Verschiedene ätherische Öle, die nach Zitrusfrüchten oder nach Minze duften, empfinden viele Frauen während der Schwangerschaft ebenfalls als angenehm. Ein paar Tropfen auf einem Taschentuch oder in der Duftlampe lindern die Schwangerschaftsübelkeit. Doch achte hierbei bitte auf Bio-Qualität, unreine Öle führen schnell zu Kopfschmerzen. Hast du gerade kein Duftöl zur Hand, kannst du auch eine Zitrone oder Mandarine aufschneiden und direkt an der Frucht schnuppern.

Bei schwerer Schwangerschaftsübelkeit mit einem ausgeprägten Krankheitsgefühl ist ein Arztbesuch sinnvoll

In den meisten Fällen ist Schwangerschaftsübelkeit zwar lästig, aber relativ harmlos. Auch wenn die Übelkeit über das erste Drittel der Schwangerschaft hinaus anhält, ist das noch kein Grund zur Sorge. Es gibt aber auch eine schwere Form der Schwangerschaftsübelkeit, die hin und wieder auftritt. Der Mediziner spricht von einer Hyperemesis gravidarum. Bitte konsultiere deinen Arzt, wenn du öfter als fünfmal am Tag erbrichst und überhaupt keine Nahrung, weder in fester noch in flüssiger Form, bei dir behalten kannst. Auch eine Gewichtsabnahme von mehr als fünf Prozent deines Körpergewichts ist während einer Schwangerschaft bedenklich. Dein Arzt wird dich mit Medikamenten behandeln, die die Übelkeit stoppen und vor allem deinem Baby nicht schaden. Ist es schon zu Elektrolytentgleisungen mit einem schweren Krankheitsgefühl gekommen, wird eine stationäre Behandlung mit einer Infusionstherapie notwendig, um deinen Stoffwechsel wieder ins Gleichgewicht zu bringen und dein Kind mit allen nötigen Nährstoffen zu versorgen. Diese Therapie ist aber nur sehr selten nötig. Trotzdem ist es auch für dein psychisches Wohlbefinden wichtig, dass du dich mit allen Fragen an deinen Arzt oder deine Hebamme wendest, sie können im Zweifelsfall schnell und wirksam helfen.

Hoffentlich konnten wir dir mit unseren Tipps gegen die Schwangerschaftsübelkeit helfen. Doch vielleicht hast du auch ganz andere Erfahrungen während deiner Schwangerschaft gesammelt, die du gerne weitergeben möchtest? Wir freuen uns über deine Kommentare zu unserem Blog.

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