Der große Ausbruch ist zwar beendet, das heißt jedoch nicht, dass das Virus aus Lateinamerika gänzlich verschwunden ist. Gerade zu Beginn der Urlaubssaison haben viele Frauen immer noch Angst, sich bei einer Reise in tropische Gebiete mit dem Zika-Virus zu infizieren. Wir haben daher alle wichtigen Fakten und Daten zum Thema Zika für dich gesammelt, sodass du dich optimal schützen und deinen Urlaub unbeschwert genießen kannst.
Was ist das Zika-Virus?
Seinen Namen hat das Zika-Virus vom Zikawald in Uganda, Afrika, in dem es im Jahr 1947 erstmals im Blut eines Rhesusaffen festgestellt wurde. An sich stammt das Zika-Virus vom Gelbfiebervirus ab, eine Infektion mit dem Zika-Virus verläuft in der Regel jedoch harmlos.
Wo tritt das Zika-Virus auf?
Grundsätzlich unterscheidet man beim Zika-Virus zwei Stämme: den afrikanischen sowie den südostasiatischen. Das heißt jedoch nicht, dass das Virus nur in Afrika und in Südostasien auftritt. So fanden die letzten massiven Zika-Ausbrüche, wie oben beschrieben, vor allem in Süd- und Mittelamerika sowie der Karibik statt. Im Zusammenhang mit diesen Ausbrüchen hatte die WHO weltweit Länder entsprechend infektionsepidemiologischer Daten in vier Risikokategorien eingeordnet. Diese Einordnung durch die WHO wurde 2018 eingestellt und kann beim Auswärtigen Amt eingesehen werden (Informationen für Reisende zur Zika-Virus-Infektion). Aktuelle Karten zur Verteilung von Aedes Mückenarten in Deutschland und Europa findest du auch auf der Webseite des ECDC. Wir empfehlen dir in jedem Fall, dich vor einer geplanten Reise in tropische und subtropische Gefilde entsprechend zu informieren!
Da die Aedes-Mücke in Deutschland nicht vorkommt, ist das Risiko, sich hierzulande mit dem Zika-Virus anzustecken, kaum bis gar nicht vorhanden. Auch das Risiko, sich in Europa mit dem Zika-Virus anzustecken, ist laut Weltgesundheitsorganisation WHO moderat bis mäßig. Von Reisen in jene Gebiete, in denen die Aedes-Mücke beheimatet ist, wird schwangeren Frauen jedoch dringend abgeraten. Als aktuelle Zika-Virus-Übertragungsgebiete sind beispielsweise beliebte Reiseländer wie Argentinien, Brasilien, Costa Rica, Kuba, Dominikanische Republik, Frankreich, Haiti, Honduras, Indien, Indonesien, Malediven, Mexiko, Peru, Philippinen, Thailand und Vietnam eingestuft.
Wie infiziert man sich mit dem Zika-Virus?
Das Zika-Virus wird hauptsächlich durch Mücken der Gattung Aedes übertragen. Darüber hinaus hat die WHO inzwischen nachgewiesen, dass das Virus auch direkt von Mensch zu Mensch über Blut übertragbar ist. Da das Zika-Virus auch in Samenflüssigkeit nachgewiesen werden konnte, lässt sich zudem eine Übertragung durch Geschlechtsverkehr nicht mehr ausschließen. Beim alltäglichen Umgang mit Menschen besteht jedoch keine Gefahr einer Übertragung von Mensch zu Mensch.
Welche Symptome treten bei einer Infektion mit dem Zika-Virus auf?
Eine Infektion mit dem Zika-Virus verläuft meist harmlos. Zu den üblichen Symptomen zählen:
- Ausschlag
- rote Augen
- Bindehautentzündung
- Augenschmerzen
- Kopfschmerzen
- Muskelschmerzen
- Gelenksschmerzen
- geschwollene Hände und Füße
- leichtes Fieber
Die meisten dieser Symptome klingen nach spätestens sechs Tagen wieder ab.
Wie wird eine Infektion mit dem Zika-Virus behandelt?
Es gibt keine spezielle Behandlung, Therapie oder Prophylaxe von Infektionen mit dem Zika-Virus. Üblicherweise besteht die Therapie aus dem Trinken großer Mengen von Wasser sowie der Einnahme von Paracetamol und sonstigen Fieber- und Schmerzmitteln. Eine Impfung gegen das Zika-Virus gibt es momentan leider noch nicht.
Warum ist das Zika-Virus gerade für Frauen so gefährlich?
Obgleich eine Infektion mit dem Zika-Virus grundsätzlich harmlos ist, stellen schwangere Frauen eine Ausnahme dieser Regel dar. Zwar verläuft eine Infektion mit dem Zika-Virus bei ihnen nicht anders als üblich, es kann jedoch zu schweren Schädigungen des ungeborenen Kindes kommen. Ein Zusammenhang diesbezüglich konnte erstmals im Jahr 2015 festgestellt werden. In diesem Zeitraum traten gehäuft Missbildungen an den Föten und Babys von mit dem Zika-Virus infizierten Frauen auf.
Besonders gefährlich ist das Zika-Virus bei einer Infektion innerhalb des ersten Drittels der Schwangerschaft. In diesem Abschnitt der Schwangerschaft kann eine Infektion mit dem Virus nämlich zu Mikrozephalien – einem zu kleinen Kopf – des Babys führen. Damit verbunden sind auch Fehlbildungen des Gehirns. Diese gehen mit ausgeprägten geistigen Behinderungen einher. In Brasilien wurden seit 2015 tausende Fälle solcher Fehlbildungen nach einer Infektion der Mutter mit dem Zika-Virus registriert.
Wie kann ich mich vor dem Zika-Virus schützen?
Schwangere sollten laut Empfehlung der WHO keine Reisen in jene Gebiete unternehmen, in denen die Aedes-Mücke beheimatet ist. Lässt sich eine Reise in ein solches Gebiet dennoch nicht vermeiden, solltest du im Vorfeld einen Tropenmediziner konsultieren und sich von diesem detailliert beraten lassen. Vor Ort ist konsequenter Mückenschutz unumgänglich, um sich vor Stichen der Aedes-Mücke zu schützen – und das sowohl im Freien als auch in Räumen. Moskitonetze, bedeckende Kleidung in hellen Farben sowie Anti-Mücken-Sprays gehören daher zur Grundausstattung in Zika-Gebieten. Neben diesen Präventionsmaßnahmen solltest du zudem unbedingt darauf achten, keinesfalls ungeschützten Geschlechtsverkehr zu haben und in jedem Fall Kondome zu benutzen. Nach der Rückkehr sollte vermehrt auf verdächtige Symptome geachtet und im Zweifelsfall ein Arzt aufgesucht werden. Durch einen Bluttest kann zweifelsfrei festgestellt werden, ob du dich mit dem Zika-Virus infiziert hast.
Das Zika-Virus bleibt nach wie vor ein relevantes Thema. Wenn alle Vorsichtmaßnahmen beherzigt und Risikogebiete gemieden werden, stellt es für Schwangere in Deutschland jedoch keine Gefahr dar.
Hast du Angst vor einer Infektion mit dem Zika-Virus? Tausche dich mit uns und anderen LeserInnen im Kommentarbereich aus.
Bildquelle: Titelbild © Jab43120