10 wunderbare Fakten über Babys und Kleinkinder

Babys können noch nichts, außer zu weinen und zu trinken? Von wegen! Babys können viel mehr, als wir ihnen zutrauen. Sie schwimmen, greifen, entwickeln erstaunliche Lautstärken und Kräfte, haben ein Empfinden für Gerechtigkeit und betrachten die Welt viel differenzierter, als es manchmal den Anschein hat. Wir erklären dir zehn faszinierende Fakten über die kleinen Wunder.
Inhaltsverzeichnis

1. Breast Crawl: Wie Neugeborene alleine die Brust finden

Breast Crawl: Wie Neugeborene alleine die Brust finden
Schon direkt nach der Geburt können Babys etwas sehr Erstaunliches: Legt man sie bäuchlings auf den nackten Oberkörper der Mama, dann bewegen sie sich selbstständig zur Brust hin. Zentimeter für Zentimeter schieben sie sich vorwärts, bis sie schließlich den Busen erreicht haben und von selbst mit dem Saugen beginnen. Dieses faszinierende Phänomen wird „Breast Crawl“ genannt. Leider können es die meisten Eltern nicht beobachten, weil das Kind oft direkt nach der Geburt an die Brust angelegt wird. Schade eigentlich: Verschiedene Untersuchungen zeigen, dass sich der Breast Crawl positiv auf die Stillbeziehung auswirkt.

2. Kleine Taucher: Wie Babys schwimmen und tauchen

Kleine Taucher: Wie Babys schwimmen und tauchen
Wenn man sieht, wie mühsam viele größere Kinder das Schwimmen lernen, ist es kaum vorstellbar, dass schon Neugeborene ganz ungezwungen mit dem Wasser umgehen. Sie können sogar schon tauchen: Wenn ihr Gesicht unter Wasser gerät, halten sie automatisch die Luft an, paddeln mit Armen und Beinen und ihr Herzschlag verlangsamt sich. Dieses Verhalten ist ein Schutzreflex und wird auch schon ausgelöst, wenn nur ein klein wenig Wasser übers Gesicht läuft oder man dem Baby in die Nase pustet.

3. Multitasking: Wie Babys gleichzeitig schlucken und atmen

Multitasking: Wie Babys gleichzeitig schlucken und atmen
Schlucken und atmen gleichzeitig, das ist für Erwachsene ein Ding der Unmöglichkeit. Es ist immer nur die Luftröhre oder die Speiseröhre geöffnet, nie beide gleichzeitig. Bei Babys ist das anders: Sie schnaufen auch beim Saugen kräftig. Der Grund: Die Öffnung des Kehlkopfs liegt bei Babys noch höher. Dadurch kann gleichzeitig der Mund mit der Speiseröhre verbunden werden und die Nase mit der Luftröhre. Nach etwa drei Monaten senkt sich der Kehlkopf ab, und das ist auch gut so: Nur dann kann das Kind auch sprechen lernen.

4. Krachmacher: Warum Babys so laut sind wie Kreissägen

Krachmacher: Warum Babys so laut sind wie Kreissägen
Wenn ein Baby so richtig losschreit, möchte man sich manchmal am liebsten die Ohren zuhalten. Schlecht wäre das auch nicht, denn Babys können kurzzeitig Lautstärken bis zu 110 Dezibel erreichen. Das ist in etwa so viel Lärm, wie eine Kreissäge oder ein Presslufthammer in direkter Nähe verursacht. Allerdings halten Babys zum Glück der Eltern diese enorme Lautstärke nicht lange durch.

5. Lernkünstler: Was Babys im ersten Jahr alles lernen

Lernkünstler: Was Babys im ersten Jahr alles lernen
Die Entwicklung von Babys ist vielleicht das Faszinierendste an ihnen. Im ersten Jahr lernen sie unglaublich viel: Sie entwickeln grundlegende Bewegungsmuster vom Kopfheben über das Drehen, Sitzen und Robben bis hin zum Krabbeln und vielleicht schon zum Laufen. Sie lernen zu lächeln, zu lachen, Gesichter zu unterscheiden und Geräusche zu machen. Sie erkennen ihren eigenen Namen, lernen Beikost kennen und unterscheiden Farben, Gerüche und Geräusche. Sie plappern, greifen, winken und entdecken jeden Tag neu ihre Welt. Nie wieder lernen wir so viel in so kurzer Zeit.

6. Bärenstark: Wie kräftig der Greifreflex von Babys ist

Bärenstark: Wie kräftig der Greifreflex von Babys ist
Streicht man einem Neugeborenen über die Handfläche, greift es kräftig zu. Dieser Greifreflex hat einen wichtigen Grund: Die Babys trainieren dadurch die bedeutende Fähigkeit, bewusst zugreifen zu können. In den ersten Lebenstagen ist der Greifreflex so stark, dass die Babys damit sogar ihr eigenes Körpergewicht tragen können. Man könnte sie sogar an den Fäustchen an einer Wäscheleine aufhängen. Trotzdem: Zur Nachahmung ist das sicherheitshalber nicht empfohlen.

7. Signalgeber: Wie Babys die Muttermilch verändern

Signalgeber: Wie Babys die Muttermilch verändern
Babys signalisieren dem Körper der Mutter ganz genau, wie die Milch gerade beschaffen sein muss. Über ihr Saugverhalten verändern sie die Menge und sogar die Zusammensetzung der Muttermilch: Diese wird je nach Bedarf mehr oder weniger, gehaltvoller oder flüssiger, ganz so, wie sie gerade gebraucht wird.

8. Fair: Wie schon Babys Gerechtigkeit erkennen

Fair: Wie schon Babys Gerechtigkeit erkennen
Eine amerikanische Studie hat festgestellt, dass schon 15 Monate alte Babys einen Sinn für Gerechtigkeit haben. Den Kindern wurde ein Video gezeigt, in dem Milch und Kekse an zwei Personen verteilt wurde. Wenn die Aufteilung nicht gerecht war, also eine der beiden Personen mehr bekam, schauten die Babys länger und aufmerksamer hin. Sie hatten also eine gerechte Verteilung erwartet. Eine andere Studie zeigte übrigens, dass Babys auch schon viel früher gut und böse auseinanderhalten können. Sechs Monate alten Babys wurde ein Puppenspiel gezeigt, in dem eine Figur versuchte, einen Berg hinaufzusteigen. Eine andere Puppe half ihr, während eine dritte sie den Berg wieder herunterschubste. Nach dem Theater wollten die meisten Babys lieber mit der netten Puppe spielen. Sie konnten also das Verhalten der Figuren einordnen.

9. Vertrauen: Warum Babys sich aussuchen, wen sie imitieren

Vertrauen: Warum Babys sich aussuchen, wen sie imitieren
Ein Plädoyer für Ehrlichkeit ist eine weitere Studie: Sie zeigte, dass schon Babys erkennen, wenn sie von Erwachsenen belogen werden und dass sie diesen Menschen dann weniger vertrauen. Für das Experiment wurden 60 Babys in zwei Gruppen eingeteilt. Die Babys der ersten Gruppe wurden von einem Erwachsenen belogen, die Babys der zweiten Gruppe nicht. Dann zeigten die gleichen Erwachsenen den Babys, wie sie einen Lichtschalter mit ihrem Kopf anknipsen konnten. Die Babys, die nicht belogen wurden, ahmten viel häufiger das Verhalten nach als die belogenen Babys. Diese vertrauten den Erwachsenen weniger.

10. Sprachwunder: Wie Babys Sprachen auseinanderhalten können

Sprachwunder: Wie Babys Sprachen auseinanderhalten können
Babys kommen schon mit gutem Sprachgefühl auf die Welt, und das entwickelt sich scheinbar während der Schwangerschaft: Man hat herausgefunden, dass Babys zwei Sprachen unterscheiden können, wenn ihre Mütter in der Schwangerschaft beide Sprachen gesprochen haben. Besonders faszinierend: Sie müssen die Sprachen dazu nicht einmal hören. Selbst wenn sie nur ein stumm geschaltetes Video sehen, können sie erkennen, welche Sprache gerade gesprochen wird.

Welche Fähigkeit hat dich am meisten erstaunt? Trauen wir Babys zu wenig zu? Diskutiere gerne in den Kommentaren mit!

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