Intelligenz fördern: Musik macht Kinder schlauer

Dass uns Musikeinlagen buchstäblich in andere Sphären versetzen können, wissen die meisten aus eigener Erfahrung. Entsprechend überrascht es wenig, dass die Musiktherapie seit geraumer Zeit einen festen Bestandteil in der Behandlung der unterschiedlichsten Beschwerden einnimmt. Weitestgehend unbekannt sind hingegen Studien, die belegen, dass Musik zudem einen positiven Einfluss auf die Intelligenz von Kindern hat. Wie wäre es also, wenn du mit gezielten musikalischen Einlagen bereits maßgeblich daran mitwirken könntest, die Intelligenz deines Kindes zu steigern?

Von der Magie der Musik und ihrer heilsamen Wirkung

Psychologen sind seit Langem der Ansicht, dass Musik über Lebenskrisen hinwegzuhelfen vermag. Entsprechend sinnvoll erscheint es, Kinder zum Erlernen eines Instruments zu motivieren. Schließlich ist Musik letztendlich nichts anderes als die natürliche Ausdrucksform unserer Emotionen. Gerade Kinder eignen sich neue Lernfelder besonders schnell an. Dies gilt auch für die Welt der Musik. Ein einmal erlerntes Instrument vermag ein Leben lang Freude zu bereiten. Schließlich befähigt es dein Kind, bei Bedarf immer wieder darauf zurückzugreifen und auf diese Weise die notwendige Distanz zu den Herausforderungen des Alltags zu gewinnen. In diesem Zusammenhang spielt natürlich auch die Entwicklung von motorischen Fähigkeiten eine Rolle. Zudem gilt Musik als ausgezeichnetes Lernfeld für die Bildung von Kreativität. Denn neben Kunst, Tanz und Theater ist auch die Musik eine ideale Plattform, um dem eigenen Schaffensdrang und Ideenreichtum den gebührenden Ausdruck zu verleihen.

Wissenschaftliche Erkenntnisse rund um das Stichwort Intelligenz

Dass Musik und Intelligenz ein schon fast untrennbares Paar darstellen, ist eine Ansicht, die vor allem durch die Beobachtungen der US-Psychologin Frances H. Rauscher angeregt wurde. Im Zentrum steht dabei eine Klaviersonate von Mozart, die offensichtlich zu einer Steigerung der Lösungsfähigkeit räumlicher Aufgaben und somit auch der Intelligenz von Studierenden führte. Andere Studien belegen hingegen, dass ein Geigenkonzert von Mozart einige Fähigkeiten erhöht und andere senkt. Entsprechend bleibt für kognitive Aufgaben wie Erinnern und Lernen mehr Kapazität, was den Eindruck entstehen lässt, dass Musik die Intelligenz steigert. Aufgrund einiger Ungereimtheiten in der Herangehensweise der Forscher, sind die Ergebnisse jedoch inzwischen umstritten.

Einig ist man sich in dem Punkt, dass Musik positiv für die Entwicklung ist – schon allein aufgrund der vielfältigen Beanspruchung des Gehirns. Schließlich kommt es hier zu einer gleichzeitigen Herausforderung der unterschiedlichsten Sinnesorgane. In einem vielschichtigen Prozess werden beim Hören und Praktizieren von Musik diverse Fähigkeiten wie Tasten, Fühlen, Sehen, Koordination, Kreativität und Imagination geschult. Indem du dein Kind sanft und spielerisch zum Musizieren motivierst, zeigts du ihm zudem eine konstruktive und vollkommen kostenlose Methode, mit den Herausforderungen des Lebens umzugehen.

Die unbestrittenen Vorteile von Musik mit Blick auf die Entwicklung deines Kindes

Ungeachtet dessen, ob Musik nun tatsächlich einen expliziten Einfluss auf die Erhöhung der Intelligenz deines Kindes hat oder nicht, ist es eine enorme Bereicherung, ihm eine fundierte Einführung in das facettenreiche Land der musikalischen Töne zu ermöglichen. Denn auch wenn eine nachweisliche Steigerung der Intelligenz durch Musik vielleicht nicht gegeben ist, so ist der positive Effekt von Musik auf die geistige Flexibilität deines Kindes nicht zu unterschätzen. Schließlich lernt es beim Hören und Praktizieren von Musik gleichermaßen, mentale Klarheit zu gewinnen und die eigenen Gedanken optimal zu organisieren. Abgesehen davon wird eine Verbesserung des Sprachvermögens auf das Hören und Praktizieren von Musik zurückgeführt. Gehirnforscher begründen dies mit der Tatsache, dass musikalische und sprachliche Informationen als identisch eingestuft werden. Aktives Musizieren schult dementsprechend auch das sprachliche Können. Als wesentlicher Bestandteil der Allgemeinbildung ist Musik somit unverzichtbar.

Wie du die Intelligenz und das allgemeine Wohlbefinden deines Kindes ganz bewusst förderst

Doch was bedeuten diese Erkenntnisse zum Themenbereich Musik und Intelligenz nun eigentlich konkret für dich und dein Kind? Sollte dein Kleines noch nicht das Licht der Welt erblickt haben, kannst du mit der musikalischen Schulung bzw. der Förderung der Intelligenz schon während der Schwangerschaft beginnen, indem du ihm beispielsweise Lieder zum Einschlafen vorsingst oder täglich mindestens zwei Stunden Musik hörst. Natürlich ist der Effekt ähnlich, wenn du selbst musizierst. Diese Strategie kannst du gerne fortsetzen, wenn dein Baby erst einmal da ist. Bewährt hat sich dabei vor allem eine wohldosierte Kombination aus Kinderliedern und Spielen. Mit zunehmendem Alter wird dein Kind in der Lage sein, selbst musikalische bzw. rhythmische Geräusche zu erzeugen. Als besonders hilfreich erweisen sich hier unter anderem Rasseln* und Trommeln. Diese kommen besonders fachgerecht zum Einsatz, wenn dein Kind die Altersgrenze von vier Jahren überschreitet. Ein Jahr vor der Einschulung ist wiederum der Einstieg in ein komplexeres Instrument wie zum Beispiel eine Blockflöte empfehlenswert.

Wie du dein Kind für Musik begeisterst

Gerade wenn es um höhere Künste wie die Musik geht, erweisen sich nüchterne und pragmatische Entscheidungen in der Regel als unvorteilhaft. Schließlich lässt sich das Erlernen eines Instruments nicht erzwingen. Musik ist, wie bereits angedeutet, eine Herausforderung für ALLE Sinne. Sie muss gefühlt, genossen und vielleicht zuweilen auch durchlitten werden. Auf keinen Fall solltest du in diesem Zusammenhang den Spaßfaktor unterschätzen. Wenn es darum geht, den Lernerfolg zu garantieren und dein Kind langfristig für die Musik zu begeistern, spielt dieser eine entscheidende Rolle. Wir empfehlen also, dass du vor einer endgültigen Entscheidung einige ‚Testreihen‘ durchläufst. Musikschulen bieten beispielsweise Einführungstage an, welche ganz dem Probieren und Experimentieren mit allen Arten von Instrumenten gewidmet sind. Hier kann sich dein Kind einen Überblick über alle Möglichkeiten verschaffen und direkt vor Ort prüfen, ob ihm Klang, Größe, Form und Gewicht des jeweiligen Instrumentes zusagen.

Da es sich hier um ein ausgesprochen komplexes Themenfeld handelt, gibt es sicherlich noch zahlreiche Aspekte, die wir in diesem Beitrag nicht berücksichtigen konnten. Dir fallen noch weitere Punkte zum Thema »Musik und Intelligenz« ein, die du gerne mit uns und unseren Leserinnen und Lesern teilen möchtest? Dann freuen wir uns, wenn du uns diese in Form eines Kommentars mitteilst.

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