Endlich aufs Töpfchen: Ist die Windelzeit vorbei?

Ist unser Kind schon bereit für das Töpfchen*? Können wir das Wickeln endlich hinter uns lassen? Fast alle Eltern stellen sich früher oder später diese Fragen, besonders wenn im Bekanntenkreis Mütter oder Väter gleichaltriger Kinder stolz vom Gang ihrer Kleinen zum Töpfchen* berichten.
Inhaltsverzeichnis

Das Trockenwerden ist ein sehr komplexer Reifeprozess, den du behutsam unterstützen, aber nicht beschleunigen kannst. Meist bekundet das Kind zwischen dem zweiten und dem dritten Geburtstag ganz von allein sein Interesse am Töpfchen*. Doch auch, wenn es einige Monate länger dauert, brauchst du dir keine Sorgen zu machen, denn jedes Kind entwickelt sich in seinem ganz persönlichen Rhythmus.

Diese Anzeichen signalisieren die Bereitschaft für das Töpfchen

Wichtig sind nicht nur die körperlichen Voraussetzungen, sondern auch das geistige Verständnis für den Vorgang der Toilettenbenutzung. Ganz gleich, wie du Stuhlgang und Urin benennst, dein Kind kennt die Wörter und verwendet sie, um sein Bedürfnis mitzuteilen.

Körperliche Voraussetzungen

  • Der Stuhlgang ist normal und weich und erfolgt am Tag zu relativ festen Zeiten.
  • Für zwei bis drei Stunden bleibt die Windel* trocken. Das ist ein Zeichen, dass die Blasenmuskulatur nun reif genug ist, um den Urin zu speichern.
  • Dein Kind kann seine Hose allein herunter- und auch wieder hochziehen.

Psychische Voraussetzungen

  • Dein Kind interessiert sich dafür, wenn Du zur Toilette gehst und ahmt dich nach.
  • Es möchte gerne viele Dinge selbstständig und unabhängig tun.
  • Ist die Windel* voll, zeigt es sein Unbehagen oder sagt es dir.

Geistige Voraussetzungen

  • Dein Kind kann einfache Fragen zum Töpfchen* oder zur Toilette verstehen.
  • Es kennt Wörter für Stuhlgang und Urin. Dabei ist es egal, ob du „AA“, „Kacka“, „pullern“ oder „Pipi machen“ sagst. Hauptsache dein Kleines weiß, was gemeint ist.
  • Das Kind bemerkt den Stuhl- oder Harndrang. Es hält kurz im Spiel inne, manche Kinder scheinen zu lauschen, manche hocken sich in eine Ecke.
  • Einige Kinder sagen Bescheid und benutzen dabei schon die neu gelernten Worte.

Das perfekte Baby-Töpfchen

Mittlerweile ist das Angebot an Baby-Töpfchen* sehr breit gefächert. Die Palette reicht vom einfachen schmucklosen Baby-Topf aus Kunststoff für wenige Euro bis zum aufwendig designten Modell mit Sound und Spielmöglichkeiten. Es bleibt deinem Ermessen überlassen, für welches Modell du dich entscheidest. Vielleicht nimmst du dein Kind zum Einkauf mit, viele Kleinkinder haben schon ihre eigenen Vorstellungen und Wünsche.

Folgende Eigenschaften sollte das Baby-Töpfchen* auf jeden Fall aufweisen:

  • Die Verarbeitung und das Material sind hochwertig, es gibt keine scharfen Kanten, an denen sich das Kind verletzen könnte.
  • Es sollte rutschfest und standsicher sein, dein kleiner Wirbelwind soll sicher und bequem darauf sitzen können.
  • Verfügt das Töpfchen über einen Einsatz, vereinfacht das die Reinigung.
    Achte aber bitte darauf, dass der Einsatz perfekt abschließt, damit sich das Kind nicht versehentlich die Haut einklemmt. Eine Desinfektion ist übrigens nicht zwingend notwendig, es sei denn, dein Kind leidet an einem Magen-Darm-Infekt. Das Wichtigste ist, dass sich dein Kind auf dem Töpfchen wohlfühlt.
  • Größe und Sitz sind der der Größe des Kindes angepasst, für Jungen sind einige Modelle einfach zu klein.

Ein wahres Highlight für kleine Töpfchengänger ist beispielsweise das Töpfchen-Modell Meine Erste Toilette von Fisher-Price. Das Design gleicht einer Mini-Toilette – komplett mit Papierhalter und mit funktionsfähigem Klodeckel. Ist das Geschäft erfolgreich erledigt, ertönt eine Melodie. Leider ist dieses Töpfchen nicht gummiert und rutscht somit auf den Fliesen. Daher empfiehlt sich eine rutschfeste Unterlage, um den sicheren Stand zu gewährleisten.

Das Fisher-Price »Meine Erste Toilette« ist ein wahres Hightech-Töpfchen. Es verfügt über fast alles was eine normale Toilette ausmacht.
Das Fisher-Price »Meine Erste Toilette« ist ein wahres Hightech-Töpfchen. Es verfügt über fast alles, was eine normale Toilette ausmacht.

Ebenfalls sehr beliebt ist das Fisher-Price Baby Gear Frosch-Töpfchen. Das niedliche Froschdesign gefällt vielen Kindern, der Einsatz lässt sich leicht herausnehmen und reinigen. Dieses Töpfchen ist etwas höher und größer als üblich und deshalb besonders für größere Kinder geeignet.

Meine Erste Toilette ist gleichfalls ein Töpfchen-Modell von Fisher-Price. Das Design gleicht einer Mini-Toilette – komplett mit Papierhalter und mit funktionsfähigem Klodeckel. Ist das Geschäft erfolgreich erledigt, ertönt eine Melodie. Leider ist dieses Töpfchen nicht gummiert und rutscht auf den Fliesen. Wenn Ihr Kind Musik liebt und Sie die Rutschgefahr ausschließen wollen, ist vielleicht das standfestere Ducky-Töpfchen im Enten-Design besser.

Natürlich ist diese Liste nur eine kleine Auswahl aus dem breiten Angebot an Babytöpfchen und als erste Anregung gedacht. Das Wichtigste ist, dass sich Ihr Kind auf dem Töpfchen wohlfühlt.

So erleichterst du deinem Kind das Töpfchentraining

Mit dem Kauf des Töpfchens hast du bereits den ersten Schritt getan. Beobachte dein Kleines, während du das Töpfchen auspackst und es in Position bringst. Ist es interessiert? Möchte es am liebsten beim Tragen helfen oder es sich direkt auf der neuen Sitzgelegenheit bequem machen? Zeige deinem Kind, wo das Töpfchen steht und lass es zunächst angezogen darauf probesitzen. 

Viele Kinderbücher behandeln dieses Thema, einige davon mit Klappen und Schiebeelementen. So kannst du deinem Kind während seiner Sitzung auf dem Töpfchen nicht nur vorlesen, es kann auch selbst aktiv werden und sich spielerisch beschäftigen. Viele Kinder lieben es, mit einem Buch auf dem Töpfchen zu sitzen und sich dabei richtig viel Zeit zu lassen. 

Kinder, die gerne selbstständig agieren, wollen sich häufig selbst an- und ausziehen. Hosen mit Gummizug und Höschenwindeln unterstützen dieses Bestreben. 

Beobachte dein Kind, wenn du den Töpfcheninhalt entsorgst. Es gibt Kinder, die die Toilettenspülung mit Begeisterung bedienen. Andere finden das Geräusch und das Verschwinden ihres Geschäfts etwas gruselig. In diesem Fall reinigst du den Topf einfach etwas später. Händewaschen nach dem Gang aufs Töpfchen gehört dazu und sollte ebenfalls zur Routine werden.

Loben und Schmuseeinheiten nicht vergessen

Die meisten Kinder wollen nicht mehr gewickelt werden. Doch viele vermissen den engen Kontakt, der sich beim Windeln* ergibt. Hast du den Eindruck, dass deinem Kind der Hautkontakt fehlt, lege zusätzliche Schmusezeiten ein. Es dauert noch einige Monate, bis auch in der Nacht keine Windel* mehr nötig ist.

In den ersten windelfreien Wochen ist eine Matratzenauflage eine gute Idee. Das Wichtigste ist Geduld. Die Phase des Trockenwerdens kann bis zu zwei Jahren dauern. Lobe dein Kind, wenn die Hose trocken geblieben ist und tröste es bei kleinen Missgeschicken.

Hat dein Kind den Abschied von der Windel* erfolgreich gemeistert, kannst du diese Erfahrungen hier mit anderen Eltern teilen. Wir freuen uns auf deine Anregungen und Kommentare.

Neuste Artikel