Hitzepickel bei Babys: Entstehung und wirksame Abhilfen

Hitzepickel bei Säuglingen sind unter verschiedenen Namen wie Hitzeausschlag, Schweißfrieseln, Hitzeblattern, Hitzebläschen oder Schwitzbläschen bekannt. Die zugrunde liegende Ursache bleibt jedoch dieselbe: Dein Baby ist übermäßiger Hitze ausgesetzt. In diesem Artikel gehen wir der Ursache dieser Hautausschläge auf den Grund und geben praktische Tipps zur Vorbeugung und Behandlung von Hitzeausschlägen.
Inhaltsverzeichnis

Die zarte Haut von Babys und Kleinkindern reagiert sehr empfindlich auf Umweltfaktoren, einschließlich der Temperatur. Sie dient als Alarmsystem, vor allem wenn die Umgebung übermäßig warm wird. Diese Reaktion ist durchaus wörtlich zu nehmen, denn Hitzepickel entstehen, wenn die Schweißkanäle verstopft werden. Obwohl der Ausschlag an sich harmlos ist, zeigt er ein Problem an: Dein Baby ist überhitzt. Damit Eltern richtig reagieren können, werden wir uns mit den Ursachen, Behandlungen und Vorbeugungsmaßnahmen von Hitzeausschlägen befassen.

Hitzepickel: Was ist das eigentlich?

Hitzepickel sind gutartige Hautreizungen, die durch Hitze und Reibung ausgelöst werden können. Diese Hautausschläge zeigen sich als winzige gerötete Stellen, stecknadelkopfgroße Schwellungen, kleine Blasen, Pickel oder Pusteln. Die Bläschen können eine klare oder milchige Flüssigkeit enthalten.

Sobald die zugrunde liegende Ursache beseitigt ist, klingt der Ausschlag in der Regel von selbst ab. Mediziner verwenden oft die Begriffe »Dermatitis hidrotica« oder »Miliaria« (abgeleitet vom lateinischen Wort »milium«, das »Hirsekorn« bedeutet), um Hitzeausschläge zu beschreiben.

Hitzepickel treten häufig in den Hautfalten eines Babys auf, z. B. in den Kniekehlen, Ellenbogen, Achselhöhlen oder im Windelbereich. Diese Bereiche sind anfällig für einen übermäßigen Hitzestau und die durch die Kleidung verursachte Reibung verschlimmert die Hautreizung. Körperstellen, an denen die Haut mit der Haut in Berührung kommt, sind ebenfalls anfällig für Hitzepickel, z. B. das Gesicht.

Babys, die dazu neigen, schnell zu schwitzen, und solche mit heller Haut sind anfälliger für Hitzeausschläge. In manchen Fällen kann ein Hitzeausschlag Juckreiz oder ein unangenehmes Brennen verursachen. Sehr kleine Kinder können Anzeichen von Unruhe zeigen oder weinerliche Augen bekommen, wenn sie unter diesen Symptomen leiden. Hitzepickel sollten nicht mit Akne bei Neugeborenen verwechselt werden, auch wenn die beiden Erkrankungen ähnlich aussehen können.

Ursachen für Hitzepickel bei Säuglingen

Ein Hitzeausschlag entsteht, wenn der Schweiß deines Babys nicht verdunstet, was oft an zu warmer Kleidung liegt. Dies führt zu einer Verstopfung der Schweißdrüsen, was zu verstopften Poren, Rötungen und der Bildung von Hitzepickeln auf der Hautoberfläche führt. Die Reibung der Kleidung verschlimmert den Zustand, und der fehlende Kühleffekt des Schweißes erhöht das Risiko einer Überhitzung.

Hitzepickel können Menschen jeden Alters betreffen, aber besonders häufig treten sie bei Babys und Kleinkindern auf, weil ihre Schweißdrüsen kleiner sind und leichter verstopfen. Es ist wichtig zu wissen, dass Hitzeausschläge durch Hitze und Reibung verursacht werden, nicht durch direkte Sonneneinstrahlung. Daher kann er sowohl im Sommer als auch im Winter auftreten, wenn Säuglinge zu warm angezogen sind oder sich in überhitzten Räumen aufhalten. Wenn sich ein Ausschlag entwickelt, nachdem die Haut deines Babys direkt der Sonne ausgesetzt war, handelt es sich wahrscheinlich eher um einen Sonnenbrand oder eine Sonnenallergie.

Verschiedene Arten von Hitzepickeln

Medizinisch gesehen gibt es zwei Formen eiens Hitzeausschlags:

  • Miliaria crystallina: Dieser Typ äußert sich durch kleine, weiße Blasen, die spontan aufgrund von Hitze auftreten. Diese Bläschen verschwinden in der Regel schnell nach kühlenden Maßnahmen wie Umschlägen oder feuchten Tüchern.
  • Miliaria rubra: Bei dieser Variante ist die Haut stärker geschwollen und oft entzündet. Sie betrifft die tiefer gelegenen Schweißdrüsen und der rötliche Ausschlag tritt typischerweise einige Tage nach der Exposition gegenüber schwülen und feuchten Bedingungen auf.

Behandlung von Hitzepickeln bei babys

Wenn Hitzepickel darauf hinweisen, dass dein Baby überhitzt ist, musst du es sofort abkühlen. Dabei ist jedoch Vorsicht geboten, um zu vermeiden, dass es kalten Temperaturen ausgesetzt wird, die zu einer Erkältung oder sogar Unterkühlung führen können. Hier sind einige sanfte Kühlmethoden, die du in Betracht ziehen solltest:

  • Bringe dein Kind in den Schatten, wenn es zu viel Zeit im direkten Sonnenlicht verbracht hat. Suche dir einen Platz unter einem Sonnenschirm, einem Baum oder einem Vordach.
  • Sorge für eine kühlere Raumtemperatur, vorausgesetzt, der Raum ist nicht übermäßig klimatisiert oder zugig.
  • Lockere die Kleidung deines Kindes, indem du die Knöpfe aufknöpfst oder den Reißverschluss öffnest und Jacken, Schuhe, Socken und Mützen ausziehst.
  • Das Auflegen von feuchten Waschlappen oder anderen Stoffen kann schnelle Linderung verschaffen. Tupfe die betroffenen Stellen und Hautfalten sanft ab und lass sie an der Luft trocknen.
  • Sorge dafür, dass dein Baby gut hydriert ist, indem es genug trinkt.
  • Ein lauwarmes (nicht kaltes!) Bad kann helfen, den Hitzepickel zu heilen. Tupfe die Haut danach sanft ab, ohne sie zu reiben, denn starkes Reiben kann die Durchblutung fördern und die Haut reizen.
  • Wenn die Blasen und Pusteln jucken, kann eine dünne Schicht Zinkcreme oder Kieselgel Linderung verschaffen. Außerdem können Hausmittel wie Muttermilch oder stark verdünnter Apfelessig (3 Esslöffel pro Liter Wasser) den Juckreiz lindern. Medikamente sind bei Hitzepickeln in der Regel unnötig.

Was du bei der Behandlung von Hitzepickeln vermeiden solltest

Babys sind nur begrenzt in der Lage, ihre Körpertemperatur effektiv zu regulieren. Kühlmethoden, die Erwachsene vielleicht als erfrischend empfinden, können bei Säuglingen zu Erkältungen oder Unterkühlung führen.

Um solche Komplikationen zu vermeiden, solltest du die folgenden Vorsichtsmaßnahmen beachten:

  • Vermeide es, beim Baden* zu kaltes Wasser zu verwenden, da dies die Schweißproduktion erhöhen und die Schweißporen weiter verstopfen kann.
  • Halte die Autofenster während der Fahrt geschlossen, um direkte Sonneneinstrahlung und übermäßig hohe Temperaturen zu vermeiden.
  • Bestimmte Cremes können zwar eine minimale Linderung für gereizte Haut bieten, aber sie können auch die Poren verstopfen. Daher ist es ratsam, nur minimale Mengen an Cremes zu verwenden und sich auf die eigentliche Ursache des Ausschlags zu konzentrieren.

Hier sind einige Richtlinien für die Pflege von Hitzepickeln:

  • Vermeide Cremes mit hohem Feuchtigkeitsgehalt.
  • Verzichte auf Wundsalben oder Puder.
  • Sprich mit deinem Kinderarzt, bevor du Medikamente wie Kortisonsalben oder Schmerzmittel verwendest.
  • Verhindere das Aufkratzen der Pusteln, indem du die Fingernägel* deines Babys kurz hältst.
  • Du solltest unter keinen Umständen versuchen, die Blasen zu quetschen.
  • Es ist erwähnenswert, dass Sonnenschutzmittel die Schweißdrüsen zusätzlich blockieren kann. Je nach Wetterbedingungen und Standort ist es jedoch nicht möglich, auf Sonnenschutzmittel zu verzichten, da die Gefahr eines Sonnenbrands besteht. Erkundige dich bei deinem Kinderarzt oder deiner Kinderärztin nach geeigneten Sonnenschutzmitteln für dein Baby.

Vorbeugung von Hitzepickeln bei Kleinkindern

Im Idealfall solltest du die Bildung von Hitzepickeln vermeiden. Jetzt, wo du die Ursachen kennst, kannst du vorbeugende Maßnahmen ergreifen, um übermäßiges Schwitzen und verstopfte Schweißdrüsen zu reduzieren. Hier sind einige wichtige Tipps:

  • Angemessene Kleidung: Ziehe deinem Baby atmungsaktive, locker sitzende Kleidung an, die die Wärme gut ableitet, z. B. aus Baumwolle, Seide oder Woll-Seide-Gemischen. Das gilt sowohl für den Sommer als auch für den Winter, einschließlich Bettzeug, Schlafanzug* und Schlafsack. Der Stoff sollte den Feuchtigkeitstransport erleichtern, damit der Schweiß verdunsten kann. Natürliche Materialien sind in dieser Hinsicht besonders effektiv. Als allgemeine Regel gilt, dass du dein Baby mit einer zusätzlichen Schicht anziehen solltest, die du als angenehm empfindest.
  • Optimale Temperatur: Prüfe die Körpertempertur deines Babys, indem du zwei Finger in den Nacken legst. Fühlt sich der Bereich übermäßig warm und leicht feucht an, deutet dies auf Überhitzung hin und erfordert sanfte Kühlmaßnahmen.

Wichtige Dinge: Wenn du dich auf heißes Wetter vorbereitest, solltest du die folgenden Dinge dabei haben, um dein Baby vor einem Hitzestau zu schützen:

  • Sonnenschirm für Kinderwagen* oder Buggys*
  • Sonnenschutz für das Auto
  • Ausreichend Wasser für die Flüssigkeitszufuhr und zum Kühlen
  • angefeuchtes Baumwolltuch zur Kühlung
  • Strategische Planung: An heißen Sommertagen ist die Temperatur in der Mittagszeit tendenziell höher. Um der Hitze zu entgehen, solltest du Aktivitäten im Freien für den Morgen oder den Abend planen, wenn das Wetter relativ kühl ist. Außerdem solltest du deinen Wohnraum früh morgens und spät abends lüften und mit Rolläden abdunkeln, um eine kühlere Umgebung zu schaffen.

Einen Kinderarzt bei Hitzepickel konsultieren

In den meisten Fällen sind Hitzepickel bei Kindern harmlos und kann mit den oben genannten Tipps gut behandelt werden. Wenn der Ausschlag jedoch länger als ein oder zwei Tage anhält oder von Fieber oder starkem Juckreiz begleitet wird, ist es ratsam, den Kinderarzt oder die Kinderärztin aufzusuchen. Er kann helfen, andere Hautkrankheiten auszuschließen und entsprechende Ratschläge geben. Denke daran, dass du die Krankheit möglicherweise falsch identifiziert hast, denn es könnte sich um eine allergische Reaktion oder eine Kinderkrankheit handeln.


Die in diesem Artikel enthaltenen Informationen wurden aus öffentlich zugänglichen Quellen zusammengestellt. Die hier gegebenen Ratschläge und Informationen sind nicht dazu bestimmt, die medizinische Versorgung durch qualifiziertes Gesundheitspersonal zu ersetzen. Bitte kontaktieren Sie immer Ihren Arzt für eine professionelle Diagnose und Behandlung.

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