Vorsorgeuntersuchungen in der Schwangerschaft

Gerade wer das Wunder einer Schwangerschaft zum ersten Mal persönlich erlebt, ist bei aller Vorfreude häufig auch etwas verunsichert. Jungen Müttern sind viele Symptome noch neu, sodass sie nicht einschätzen können, ob es sich dabei um ganz gewöhnliche Begleiterscheinungen einer Schwangerschaft handelt. Hinzu kommt das oftmals überwältigende Gefühl der Verantwortung für ein neues Leben. Als werdende Mutter fragst du dich bestimmt auch, ob dein Kleines im Mutterleib unter optimalen Bedingungen heranwächst oder ob es zusätzliche Unterstützung benötigt.

Klarheit geben dir hier die Vorsorgeuntersuchungen beim Frauenarzt. Diese fungieren während der Schwangerschaft als wertvolle Kontrollinstrumente. Sie befreien dich von allen unnötigen Sorgen und Ängsten, indem sie den Gesundheits- und Entwicklungsstand deines ungeborenen Kindes bis ins kleinste Detail dokumentieren.

Die Erstuntersuchung -Wichtige Orientierungshilfe für Schwangere

Am Anfang einer langen Liste von Voruntersuchungen steht die sogenannte Erstuntersuchung. Diese erfolgt in der Regel ab der fünften Schwangerschaftswoche, wenn die Regel ausbleibt. Hast du aufgrund körperlicher Symptome wie der legendären morgendlichen Übelkeit oder mittels eines Schwangerschaftstests festgestellt, dass du schwanger bist, so kannst du am ersten Tag deiner letzten Regel mit dem Zählen beginnen. Dieser Zeitpunkt gilt als der Beginn der ersten Schwangerschaftswoche. Treten bis zur fünften Schwangerschaftswoche keinerlei Beschwerden auf, genügt ein Arzttermin ab dem Ausbleiben der Regel. Dein Frauenarzt bzw. deine Frauenärztin stellt in einem ersten Schritt die Schwangerschaft formell via Ultraschall fest und untersucht dich im Anschluss eingehend. In dem darauffolgenden Gespräch wird zudem deine Krankheitsgeschichte näher beleuchtet. Abgesehen davon erhältst du wertvolle Tipps zu allen relevanten Themen rund um die Schwangerschaft. Dazu zählen unter anderem notwendige Impfungen, empfehlenswerte Körperübungen und eine gesunde Ernährung. Außerdem händigt dir die Arztpraxis deinen Mutterpass aus.

Zehn Vorsorgeuntersuchungen – Grundlage einer optimalen Betreuung während der Schwangerschaft

Doch auch in der Folgezeit wirst du mit deinen Fragen und Unsicherheiten nicht allein gelassen. Rund zehn Vorsorgeuntersuchungen werden angesetzt, deren Ergebnisse sorgfältig in dem dafür vorgesehenen Mutterpass verzeichnet werden. Die Abstände zwischen den einzelnen Behandlungen belaufen sich bis zur 32. Schwangerschaftswoche auf vier Wochen. Danach erfolgen sie im vierzehntägigen Rhythmus. Zur Durchführung bemächtigt ist neben deinem Frauenarzt auf Wunsch auch eine qualifizierte Hebamme.

Jede Vorsorgeuntersuchung beinhaltet identische Elemente. Dazu zählen unter anderem die Gewichtskontrolle sowie die klassische Blutdruckmessung. Es ist wichtig festzustellen, ob du eventuell unter einem schwangerschaftsbedingten Bluthochdruck leidest. Im Rahmen des frauenärztlichen Check-Ups erfolgt die Untersuchung von Muttermund und Gebärmutter. Indikatoren für infektiöse Erkrankungen werden mithilfe von Urinproben ausgemacht. Handelt es sich beispielsweise um eine Entzündung der Harnwege, so finden sich im Urin weiße Blutkörperchen. Ein weiteres Anzeichen für pote

Die Blutuntersuchung – Wichtige Maßnahme zur Prävention von Beschwerden

Die Blutuntersuchung ist nicht zwangsläufig Bestandteil jeder Vorsorgeuntersuchung. Während der Erstuntersuchung wird jedoch häufig der sogenannte Hämoglobinwert überprüft. Sollte dieser zu niedrig ausfallen, kann dies auf einen riskanten Eisenmangel hindeuten. Weitere Tests umfassen die Suche nach möglichen Infektionen wie beispielsweise Röteln, welche für das Ungeborene während der Schwangerschaft lebensgefährlich sein können. Abgesehen davon werden mithilfe der Blutuntersuchung auch Rhesusfaktor und Blutgruppe bestimmt, um im Notfall eine entsprechende Versorgung griffbereit zu haben. Ab der 32. Schwangerschaftswoche wird zudem ein Test auf Hepatitis B durchgeführt. Fällt dieser positiv aus, so ist eine umgehende Impfung deines Kindes nach der Geburt erforderlich, um eine Ansteckung zu verhindern.

Ultraschall – Effektives Mittel zur Kontrolle des Schwangerschaftsverlaufes

Natürlich darf bei der Auflistung der wichtigsten Vorsorgeuntersuchungen der Ultraschall nicht fehlen. Dieser spielt als zuverlässiges Diagnoseinstrument vom Beginn der Schwangerschaft an eine wesentliche Rolle. Denn bereits kurz nach der Befruchtung sieht man auf den Bildern eine kleine Fruchtblase. Zwei Wochen später ist auch der Herzschlag des Kindes erkennbar. Die zweite Ultraschalluntersuchung findet zwischen der 9. und 12. Schwangerschaftswoche statt. Mittels der Maße des Kindes kann der Frauenarzt den voraussichtlichen Termin der Entbindung benennen. Auch eine eventuelle Mehrlingsschwangerschaft lässt sich zu diesem Zeitpunkt bereits mit absoluter Sicherheit nachweisen. Solltest du zu den glücklichen Müttern zählen, die sich über mehrköpfigen Nachwuchs freuen dürfen, wirst du von nun an noch intensiver betreut, um dein Wohlbefinden und das deiner ungeborenen Kinder sicherzustellen. 

Die dritte Ultraschalluntersuchung erfolgt in der Regel zwischen der 19. und der 22. Schwangerschaftswoche und dient einer noch eingehenderen Beurteilung der physischen Entwicklung. Auf Wunsch der Mutter wird zu diesem Zweck eine erweiterte Ultraschalluntersuchung mit einem anschaulichen Organ-Screening durchgeführt. Zwischen der 29. und 32. Schwangerschaftswoche kommt es, neben der Überprüfung des allgemeinen Wachstums deines ungeborenen Kindes, auch zu einer Kontrolle der Fruchtwassermenge und des Gebärmutterhalses. So können eventuelle Komplikationen wie eine Frühgeburt bereits im Vorfeld erkannt und effektive Präventivmaßnahmen ergriffen werden. 

Wehenschreiber – Ideale Ergänzung zum Ultraschall

Ein weiteres wichtiges Instrument bei der Geburtshilfe stellt zweifellos das Kardiotokogramm, kurz CTG genannt, dar. Es wird umgangssprachlich auch „Wehenschreiber“ genannt. Das Gerät ermöglicht die Aufzeichnung der Wehentätigkeit der Mutter sowie der Herzschläge des Kindes. Zumeist wird es erst gegen Ende der Schwangerschaft, sprich nach der 34. Schwangerschaftswoche, eingesetzt. Sollte es jedoch zu Komplikationen kommen, so hat es sich als optimales Überwachungsinstrument bereits ab der 25. Schwangerschaftswoche bewährt.

Vorsorgeuntersuchungen für werdende Mütter mehr Recht als Pflicht

Nach den Mutterschaftsrichtlinien hat jede schwangere Frau einen Anspruch auf die hier aufgeführten Vorsorgeuntersuchungen. Dies umfasst beispielsweise auch eine bezahlte Freistellung von der Arbeit, um die jeweiligen Check-Ups wahrnehmen zu können. Grundsätzlich können wir dir nur dazu raten, diese Möglichkeit auch wirklich zu nutzen. Schließlich können die Untersuchungen langfristig dabei helfen, eventuellen Problemen während der Schwangerschaft vorzubeugen und Komplikationen auszuschließen. Abgesehen davon wirst du dich einfach besser in der Gewissheit fühlen, alles für dich und dein Kind getan zu haben. Nur so findest du heraus, was sich während der einzelnen Phasen eigentlich genau in deinem Körper abspielt. In deinem Mutterpass stehen alle notwendigen Termine für deine Vorsorgeuntersuchungen.

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